Eine rote Begegnungsbank lädt zum Plaudern ein
«Grüezi» steht auf einer Tafel einer der roten Bänke im westlichen Aussenbereich des Gebäudes vom Alterszentrum St. Bernhard. Mit einer kleinen Eröffnungsfeier wurde diese Begegnungsbank am letzten Mittwoch eingeweiht.
Eine Begegnungsbank ist eine Sitzbank, die eine Einladung für Begegnungen und Anregung für Gespräche ist. Der Standort ist bewusst an einem belebten und öffentlich zugänglichen Ort gewählt. Yvonne Brogle und Katharina Barandun sind Initiantinnen des Projektes, welches im Jahr 2021 in Baden entstand. Beide arbeiten im sozialen Bereich und wussten, dass es weltweit bereits Begegnungsbänke gab. Während der Pandemie kam dann – vor allem wegen der aufkommenden Einsamkeit der Menschen – die Idee auf, auch hier in der Region Begegnungsplätze zu setzen. Ab dem 20. März 2021 wurden dann die ersten Bänke in Baden, Wettingen und Schlieren eingeweiht. Allerdings konnte bis jetzt wegen Corona keine allgemein zugängliche Einweihung stattfinden. Inzwischen gibt es in der Region um die 20 Bänke in der Öffentlichkeit, die zum Plaudern einladen.
Seit letzter Woche ist nun eine «Grüezi-Tafel» an einer der roten Bänke ausserhalb vom St. Bernhard befestigt. «Ein Alterszentrum ist ein Begegnungszentrum und ein Generationentreff», sagt Brogle bei der kurzen Anrede der ersten öffentlichen Einweihungsfeier dieser Begegnungsbank. Sie erwähnt, dass aber auch die Kita, Angehörige, Pflegende und Quartierbewohner den Weg an diesen Ort finden. «Wenn man auf die Bank sitzt, sucht man Kontakt und es gibt spannende Gespräche und Beziehungen», führt sie aus. Diese Bank soll eine Anregung für solche Gespräche sein. Auch wenn es keine Tafel für ein Gespräch braucht, soll sie einen Impuls an die Bevölkerung geben, um der Einsamkeit entgegenzuwirken.
Peter Wyss, Geschäftsleiter vom Alterszentrum St. Bernhard, sieht viele Begegnungsmöglichkeiten im Altersheim und freut sich, dass dazu nun auch eine Begegnungsbank im Aussenbereich gehört. «Begegnungen aller Art finden hier statt», sagt Wyss und ergänzt: «Man trifft sich im öffentlichen Restaurant oder im Café. Zudem gibt es Bewohner, die Bilder malen oder Schiffe bauen und diese ausstellen.» So gebe es Begegnungen mit interessierten Personen und es ziehe auch Nachbarn an. Begegnungen und Gespräche sind aus seiner Sicht sehr wichtig. Er weist dabei auf die zum Thema passende Ausstellung «Altersbilder» hin, bei welcher sieben künstlerische Bild-Ton-Installationen von den persönlichen Begegnungen zwischen älteren Menschen und jüngeren Fotografinnen und Fotografen erzählen. Die Wanderinstallation ist noch bis am 9. September im Atrium vom Alterszentrum St. Bernhard ausgestellt.