«Ich kann meinen Gegner wegdrücken»
Die Aargauer Juniorenmeisterin Lina Strässle spielt leidenschaftlich gerne Tennis. In der Kunst- und Sportschule kann sie an ihrem Profi-Traum arbeiten.
Sie ist 15 Jahre jung und liebt das Tennisspiel. Ein Besuch im Training beim TC Spreitenbach zeigt, die junge Spielerin des Nationalkaders will hoch hinaus. «Ich liebe dieses Spiel. Wenn ich spiele, dann bin ich bei mir. Ich kann meinen Gegner wegdrücken, die Oberhand haben, immer wieder gewinnen. Ich kann kämpfen bis zum Schluss», sagt sie bestimmt. Es gehe nur um sie, wenn sie auf dem Platz sei. Dieser Platz in der Tennishalle Spreitenbach ist rot und sandig. Ihr Vater serviert einen Ball nach dem anderen, Lina retourniert kraftvoll und gezielt. Auch die jüngere Schwester Daria (11) steht auf dem Tennisplatz und spielt die Bälle zurück.
Doch zurück zu Lina Strässle: Das in Altstetten wohnhafte Tennistalent gehört seit 2021 dem Nationalkader an und spielt im Interclub-Team des TC Spreitenbach in der Nationalliga C. Bereits mit neun Jahren spielte sie ihre ersten Turniere. Mittlerweile sind auch internationale Turniere dazugekommen. Ihr Vater Sven (47) sagt: «Es war immer klar, dass sie ein kompetitiver Mensch ist. Seit sie laufen kann, geht es immer darum, wer der Erste ist. Egal, was wir gemacht haben.» Deshalb sei es für ihn und Linas Mutter Yvonne (44) klar gewesen, dass es ihre Tochter bei der ersten Sportart «packen» würde.
Irgendwann hat es sie «gekitzelt»
«Ich habe schon immer Tennis gespielt», erzählt Lina Strässle. Auch ihre Eltern und Grosseltern jagten dem gelben Filzball nach. Klein Lina wurde mit auf den Tennisplatz genommen und irgendwann habe es sie «gekitzelt», sie wollte Tennis richtig ausprobieren. Mit sechs Jahren wurde Lina Strässle in der Academy von Alain Dedial, einem Schulkollegen ihres Vaters des ersten Kunst- und Sportschuljahrgangs Zürich, in Birrhard erstmals unterrichtet. «Mir hat es mega Spass gemacht», sagt sie und lächelt. Kein Wunder trainiert Lina auch heute noch bei Alain Dedial, ihrem ersten Individual-Trainer. Nach Spreitenbach kam die Tennisgruppe, weil sie Interclub spielen wollte. Der Teamwettbewerb unter den Clubs ist in verschiedene Alterskategorien bei den Damen und Herren unterteilt.
Ehrgeiz, Wille und Fleiss
Zum sportlichen Talent gehören bei Lina Strässle auch der ausgesprochene Ehrgeiz, Wille und Fleiss: Die 15-Jährige absolviert die 3. Sekundarklasse an der Kunst- und Sportschule Zürich, wo das Tennistraining und die Schule aufeinander abgestimmt werden. Vater Sven besuchte die vor 31 Jahren neu gegründete «K & S» ebenfalls. Tochter Lina wird noch von seiner damaligen Lehrerin unterrichtet. Lina Strässle wird die Prüfungen fürs KV mit Berufsmatur und diejenige fürs Gymnasium machen. «Mal schauen, wo ich reinkomme.» Ein nächstes sportliches Ziel wartet im Sommer: Die amtierende Aargauer Juniorenmeisterin bei den U14 möchte ihre Leistungen an den Schweizer Meisterschaften der Kategorie U16 im Sommer abrufen. Für ihren Profi-Traum stehen weiterhin tägliches Tennistraining und viermal wöchentlich Athletik-Training auf dem Programm. Die ganze Familie zieht mit, wie Schwester Daria heftig kopfnickend bestätigt.