Dachboden platzt aus allen Nähten
So mancher Autofahrer nimmt einen kleinen Umweg, um an der Zürcherstrasse 1 vorbeizufahren, denn dort am Dorfeingang von Killwangen steht das Haus von Familie Greber mit seiner wunderbaren Dekoration. «Manche Leute fahren extra bei uns vorbei, obwohl sie über die Autobahn müssten, nur um zu sehen, was wir Neues haben», weiss Carmen Greber zu berichten. Für ihre Deko auf der unbenutzten Aussentreppe des ehemaligen Bauernhauses bekommt sie sehr viele Komplimente und sogar Briefe. Manchmal halten die Leute auch an, wenn sie draussen ist.
Diese positiven Reaktionen machen sie verdientermassen stolz. Und wenn sie nicht wären, das gibt Carmen Geber zu, dann würde sie die Dekoration irgendwann nicht mehr machen: «Weil wir dann das Gefühl hätten, die Leute sähen es gar nicht.» Die Reaktionen der Bevölkerung sind aber nur ein Teil der Motivation für die im Jahreszeitenrhythmus wechselnde Dekoration des Hauses. «Es macht mir unheimlich Spass», erzählt Carmen Greber. Es mache ihr Freude, wenn sie etwas basteln und immer wieder etwas Neues zeigen könne. Nach über zehn Jahren und sich nie wiederholenden Deko-Elementen platze der Dachboden inzwischen aus allen Nähten, berichtet Greber lachend. Ihr Mann, Alois Greber, Mitglied der CVP-Ortspartei, Gemeinderat und Ammann, helfe ihr jeweils beim Dekorieren, denn manche Elemente seien relativ gross. Die Öffentlichkeit ihres Mannes habe aber keinen Einfluss auf den Schmuck vor dem Haus.
Zurzeit stehen auf der Treppe lustig grinsende Kürbisgesichter und fröhliche Vogelscheuchen in herbstlichem Orange und Braun. Die einzige Auflage, die sich die Grebers gesetzt haben, ist, keine Werbung zu machen. Ansonsten seien der Fantasie aber keine Grenzen gesetzt. Für die kommende Adventszeit sind sie angefragt worden, ob sie ein Weihnachtsfenster machen, erzählt Carmen Greber voller Vorfreude. Da werde dann die ganze Fassade dekoriert mit einem lebensgrossen Samichlaus und Engeln. Bei der Planung sei dann die ganze Familie engagiert und es würden sogar Prototypen hergestellt – immer aufgrund einer spontanen Idee.
Aus der Deko- oder Floristenbranche komme sie aber nicht, will Carmen Greber klarstellen. Sie sei von einer Frau in Spreitenbach inspiriert worden, die stets so schöne Blumen vor dem Haus hatte. «Wenn ich da vorbeigefahren bin, hat mir das so gut gefallen», also habe sie die Idee übernommen; weil es gut tue und Freude mache, an einem solchen «Aufsteller» vorbeizukommen.