«Wollen auch eine Lösung»
Insbesondere die Bevölkerung in Killwangen ist vom Lärm betroffen, den Autoposer verursachen. Auf der Raststätte werden seit Ende April lärmberuhigende Massnahmen ergriffen.
«Der durch Autoposer verursachte Lärm besteht schon lange. Leider hat es in letzter Zeit unakzeptable Ausmasse angenommen», sagt der Killwangener Gemeindeammann Markus Schmid auf Anfrage. Der Lärm sei im ganzen Dorf zu hören und die Reklamationen, die deswegen bei der Gemeinde eingehen, würden sich häufen. Erfahrungsgemäss verschlimmere sich die Situation mit den wärmeren Temperaturen.
Der Gemeinderat sei deswegen in Kontakt mit der Polizei und habe sich mit Nachbargemeinden ausgetauscht. Bei denen sei der Lärm auch ein Thema. «Jedoch nicht so ausgeprägt wie bei uns in Killwangen. Da ist die Luftlinie zur Raststätte und zur Autobahn bis zu den ersten Häusern sehr kurz», so Schmid.
Polizei macht Kontrollen
Der Gemeinderat Killwangen habe ein Schreiben an die Betreiber der Raststätte Würenlos, die Kantonspolizei, das Departement Bau, Verkehr und Umwelt (BVU) des Kantons sowie an das Bundesamt für Strassen geschickt. «Darin haben wir sie aufgefordert, so schnell wie möglich lärmberuhigende Massnahmen umzusetzen.»
Auf Anfrage bestätigt auch die Kantonspolizei (Kapo) Aargau, dass bei hohem Verkehrsaufkommen, vor allem an den Wochenenden, Lärmklagen bei ihnen eingehen. Die Kapo, zu deren Aufgabengebiet dieser Einsatzbereich gehört, rücke dann für Kontrollen aus. «Festgestellte Widerhandlungen werden an die Staatsanwaltschaft zur Anzeige gebracht und je nach Widerhandlung wird auf der Stelle der Führerausweis entzogen. Fahrzeuge, welche nicht den Vorschriften entsprechen, werden polizeilich sichergestellt und beim Strassenverkehrsamt geprüft», schreibt Corina Winkler, Dienstchefin Kommunikation bei der Kapo. Solche Kontrollen würden nicht nur beim Rastplatz Würenlos, sondern im ganzen Kantonsgebiet durchgeführt. «Grundsätzlich ist der Betreiber einer Anlage oder einer Veranstaltung in der Pflicht, dafür zu sorgen, dass sich seine Kundschaft entsprechend verhält.»
Verkehrsberuhigende Massnahmen
Die Raststätte Würenlos wird von der Bovida Real Estate AG und die Tankstelle von der Shell AG in Zusammenarbeit mit der Migrolino AG betrieben. Die Situation der Autotreffen am Wochenende sei ihnen bekannt und sie hätten Verständnis, dass sich die Anwohner durch Autoposer verursachten Lärm gestört fühlen, so Carmen Richner, Kommunikationsverantwortliche der Bovida Real Estate AG. «Es ist völlig unnötig, die Motoren aufheulen zu lassen und Burnouts zu machen, und wir versuchen, dagegen vorzugehen», sagt Richner.
Seit dem letzten April-Wochenende setzen sie bei der Raststätte bauliche und physische Massnahmen um, die die Situation beruhigen sollen. Diesbezüglich sei man auch im Kontakt mit der Kantonspolizei und Shell. Die Gemeinde Würenlos sei schon und die Gemeinde Killwangen werde noch über die Pläne informiert. «Wir wollen auch eine Lösung», so Richner.
Wirkung wird überprüft
Wöchentlich würde die Wirkung der Massnahmen überprüft und entsprechende Anpassungen vorgenommen. Konkreter will sie nicht werden und begründet: «Einerseits sind wir noch in der Testphase und wollen uns nicht hinauslehnen, bevor wir eine Wirkung feststellen.» Andererseits habe man die Erfahrung gemacht, dass mehr Aufmerksamkeit auf die Raststätte und das Thema Autolärm eine Zunahme von Autoposern zur Folge habe. «Diese Bestätigung wollen wir ihnen nicht geben», sagt die Kommunikationsverantwortliche und fügt an: «Und es ist auch nicht so, dass der Lärm ausschliesslich auf der Raststätte entsteht. Auch auf der Autobahn verursachen die Autoposer unnötigen Lärm.»