Der «Sternen» leuchtet weiter
Chefkoch Nicolas Studer übernimmt den Betrieb ab 1. April. Hans Steiner geht in Pension.
Es wurde schon länger darüber gemunkelt, wie es mit dem Restaurant Sternen in Spreitenbach wohl weitergeht, wenn Hans Steiner pensioniert wird. Nun ist es klar, er wird an einen neuen Wirt übergeben. Der Neue ist kein Unbekannter, er schmeisst bereits seit bald acht Jahren die Küche des beliebten Dorfrestaurants, kommt aus Wettingen und lebt seit sieben Jahren in Spreitenbach: «Es war schon immer ein Traum von mir, ein Restaurant zu übernehmen, und jetzt hat es sich so ergeben», sagt Nicolas Studer.
Ändern soll sich im Betrieb nicht viel. «Es macht keinen Sinn, alles über den Haufen zu werfen. Es geht weiter wie bisher», so Studer. Das freut auch Hans Steiner, der am 31. März in Pension geht: «Es wird sicher auch Ideen brauchen für die Zukunft und man muss mit der Zeit gehen, aber ich bin froh, dass der ‹Sternen› so bleibt, wie er ist.» Es sei aktuell natürlich keine einfache Zeit für die Gastronomie, aber Studer ist sich sicher, dass der «Sternen» auch diese Zeit meistern wird.
Hans Steiner freue sich jetzt erst mal, die Pension zu geniessen, obwohl er noch keine konkreten Pläne habe: «Vielleicht ist es mir nach dem zweiten Tag schon wieder langweilig», sagt er lachend. Trotzdem sei jetzt der richtige Zeitpunkt und man wisse ja schon länger, dass dieser bald kommen werde. Er hat im «Sternen» während 12 Jahren gewirtet. Er erinnert sich, dass der Einstieg nicht einfach war: «Am Anfang war es schon hart. Es dauerte ein paar Jahre, bis der Betrieb Fahrt aufgenommen hat.»
Dem Spreitenbacher Gemeindepräsidenten Markus Mötteli ist es wichtig, dass es bei der Übergabe keinen Unterbruch gibt, dass keine Pizzeria oder Ähnliches den Standort übernimmt und «dass im Dorf auch ein bisschen etwas läuft». Einzig die Öffnungszeiten gefallen ihm nicht so gut: «Wenn es nach mir ginge, wäre das Restaurant aucham Sonntag geöffnet», meint er schmunzelnd. Doch das sei im Moment kein Thema, denn die Leute seien am Sonntag meistens unterwegs, vor allem wenn die Sonne scheint. So kämen nur Wenige zum Essen.
Das Restaurant ist bekannt für seine Wildbuffets im Herbst und lockt mit gutbürgerlicher Küche auf einem gehobenen Niveau. Die Liegenschaft gehört den Ortsbürgern und steht mitten im Zentrum.
Früher gab es Siedfleisch
Der «Sternen» war einst ein Bauernhaus. Im Obergeschoss war ein Saal, den man für Veranstaltungen nutzte, und im unteren Geschoss, wo heute die Bar steht, war das Schlachthaus. Die Leute im Dorf kamen gerne auf ein Bier vorbei und samstags gab es jeweils Siedfleisch. 1998 wurde das Bauernhaus abgerissen und die Planungsphase des heutigen «Sternen» begann. 2008 wurde dann neu eröffnet.
Zu der Wirtsübergabe am 1. April wird es keine Eröffnungsfeier oder Ähnliches geben: «Es wird nahtlos weitergehen, deshalb habe ich mich gegen einen Apéro entschieden. – Und natürlich auch aufgrund der aktuellen Corona-Situation», sagt Studer.
«Ich freue mich auf die spannenden Aufgaben, die vor mir liegen, und bin zufrieden, wenn es die Gäste auch sind.»