Vier von fünf treten wieder an
Mit Ausnahme von Edgar Benz (SVP) stellen sich alle Gemeinderatsmitglieder für eine weitere Amtsperiode zur Verfügung – auch Gemeindepräsident Markus Mötteli (Mitte).
«Gemeinderat und Verwaltung haben mit Unterstützung der Bevölkerung in den letzten Jahren einige positive Veränderungsprozesse angestossen und zukunftsträchtige Projekte aufgegleist. Meine Motivation und Freude ist ungebrochen, diese Dynamik fortzuführen und das eine oder andere zu einem erfolgreichen Abschluss zu führen», begründet Markus Mötteli (Mitte), warum er bei den Gesamterneuerungswahlen nochmals antritt. Der 66-Jährige ist seit 11 Jahren Mitglied des Gemeinderats, von 2018 bis 2021 als Vize- und seit 4 Jahren als Gemeindepräsident. Noch länger im Amt, nämlich seit 15 Jahren, ist Doris Schmid (FDP). Seit Mitte 2021 ist sie auch Vizepräsidentin. Damals kandidierte sie auch als Gemeindepräsidentin, erhielt jedoch weniger Stimmen (520) als Mötteli (659). Aus zeitlichen und beruflichen Gründen strebt sie dieses Amt nicht mehr an. «Weil mir die Arbeit noch immer Spass macht und ich laufende Projekte wie das neue Schulhaus gerne beenden möchte, trete ich jedoch als Gemeinderätin und Vizepräsidentin nochmals an», sagt die 64-Jährige.
Als interessant und vielseitig beschreibt Adrian Mayr (parteilos) die Tätigkeit als Gemeinderat: «Daher war für mich klar, dass ich erneut kandidiere.» Er wolle dazu beitragen, Spreitenbach attraktiv und lebenswert für alle Generationen zu gestalten. Der 53-Jährige erzielte im 2021 bei den Ersatzwahlen von den anfänglich vier Kandidaten am meisten Stimmen. Auch der Jüngste – sowohl was die Amtsdauer als auch was das Alter betrifft – tritt im Herbst nochmals an: Mike Heggli (parteilos). Der 30-Jährige setzte sich im Oktober auf Anhieb gegen drei weitere Kandidaten durch. «Die Zukunft von Spreitenbach liegt mir am Herzen und ich möchte mich weiterhin aktiv für unsere Gemeinde und ihre positive wie auch nachhaltige Entwicklung einsetzen.»
SVP sucht Kandidaten
Die Ersatzwahlen waren im Herbst nötig, nachdem der 69-jährige Roger Mohr (SVP) damals aus Altersgründen zurücktrat. Parteikollege Edgar Benz (63) will die Amtsperiode noch beenden, tritt danach aber ebenfalls nicht mehr an. Die SVP-Ortspartei hoffe, dass sie eine Person finde, die für die SVP kandidieren werde, so Benz, der auch als Ortsparteipräsident amtet. «Die Gemeinderatswahlen sind eines der Traktanden an unserer Generalversammlung am 20. Februar.»
Dass er selbst nicht mehr kandidiert, hat mehrere Gründe. Er unterstützt vermehrt seine betagten Eltern im Ausland. «Der Hauptgrund ist jedoch, dass für mich Aufwand und Ertrag nicht übereinstimmen.» Damit meine er nicht den finanziellen Aspekt, sondern dass man als Gemeinderat trotz grossem Engagement keine wirkliche Veränderung erzielen könne. «Als Gemeinde hat man so viele vorgegebene Leitplanken in Form von übergeordnetem Recht, dass man chancenlos ist, wenn man etwas verändern will. Und am Schluss wird man als Gemeinderat dafür verantwortlich gemacht, wenn etwas nicht funktioniert.» Als selbstständiger Unternehmer sei er sich eine andere Arbeitsweise gewohnt gewesen.
Einblick in die Aufgaben
Um Interessierten einen Einblick in die Aufgaben, Verantwortlichkeiten und Anforderungen eines Exekutivmitglieds zu geben, hat der Gemeinderat eine Dokumentation für Kandidierende erstellt. Sie ist auf der Gemeindewebsite aufgeschaltet und kann in der Kanzlei bezogen werden. Darin wird das Spreitenbacher Führungsmodell mit der Trennung zwischen strategischer (Gemeinderat) und operativer (Verwaltung) Leitung erklärt. Zudem werden die Zusammenarbeit zwischen Gemeinderat und Verwaltung und die Einbindung der Bevölkerung in politische Prozesse beschrieben. «Interessierte können sich so bereits im Vorfeld ein realistisches Bild der an sie gestellten Anforderungen machen», heisst es in der Medienmitteilung der Gemeinde. Sie wolle damit die kommunalpolitische Partizipation fördern und engagierte Personen ermutigen, sich für ein Exekutivamt zur Verfügung zu stellen.
Noch hat die Bevölkerung Zeit, sich eine Kandidatur zu überlegen. Der erste Wahlgang für die Gesamterneuerungswahlen der Gemeindebehörden findet am 28. September und ein allfälliger zweiter Wahlgang am 30. November statt. Wahlvorschläge müssen bis am 15. August, 12 Uhr eingeben werden. Infos zum Wahlprozedere findet man unter www.spreitenbach.ch.