Eine Reise in die Welt der Märchen
Sagen und Märchen bildeten nebst kreativen Aktivitäten das Highlight der Lesenacht an der Schule Killwangen.
Der Geschichtenerzähler und Schriftsteller Jürg Steigmeier aus Bad Zurzach war Gast an der Lesenacht der Unter- und Mittelstufe Killwangen. Die rund 130 Schülerinnen und Schüler waren durch die Lehrpersonen auf den Anlass eingestimmt worden. An vielen Schulen und Bibliotheken ist die Lesenacht zu einem festen Bestandteil lesefördernder Arbeit geworden. Jürg Steigmeier versteht es, die Schülerinnen und Schüler mit auf eine Reise in die wundersame Welt der Märchen und Sagen zu nehmen. Er fühlt sich nicht nur mit dieser wundersamen Welt verbunden, nein, er verkörpert diese und lässt die Kinder daran teilhaben. Was er erzählt, gerät zur unerhörten Begebenheit, die sich jetzt gerade eben so und nicht anders ereignet hat. Die aufmerksamen Kinder konnten miterleben, wie er in die erzählten Geschichten hineinspringt und sich mit vollem Einsatz von Körper und Sprache in die Märchenfiguren verwandelt und sie so zum Leben erweckt.
Der verwandelte Prinz
Von Anbeginn seiner vielfältigen Erzählungen hingen die Kinder förmlich an seinen Lippen und verfolgten die dargebotenen Geschichten mit grossem Interesse. Dabei lernten sie nebst Begriffen wie Gulden und Chabisstorzen auch die Figuren «Lächerli, Brieggerli und Räbehegel» aus der Klingnauer Fasnacht kennen. Auch der Einbezug der Schülerinnen und Schüler in die Geschichte des «Chrömers», also des Kaufmanns, von welchem sich seine drei Töchter schöne Schuhe, ein elegantes Kleid oder eine Rose wünschten, liess die Mädchenherzen höherschlagen. Denn zum Schluss verwandelte sich das böse, tot geglaubte Tier in einen Märchenprinzen. Steigmeier kann die Zuhörenden in seinen Bann ziehen, indem er die Figuren durch seine Mimik und Gestik unterstützt.
Die Lust am Lesen fördern
Die Lesefähigkeit ist eine entscheidende Kompetenz, die auch Auswirkungen auf andere Schulfächer hat. In der Lesenacht ging es einerseits um das aktive Zuhören der spannenden Geschichten, andererseits auch darum, bei den Kindern die Lust am Lesen zu fördern. Dass Lesen in einer grösseren Gruppe auch Spass machen kann, zeigte sich in den Klassenzimmern der Mittelstufe. Nachdem sich die Schülerinnen und Schüler aus der Klasse von Beate Freiermuth mit Getränken und Läckerli eingedeckt hatten, machten sie es sich unter den Pulten auf den mitgebrachten Decken und Kissen bequem, um dann – ausgerüstet mit Taschen- und Stirnlampen – im dunklen Schulzimmer in ihren Lieblingsbüchern zu lesen. Beate Freiermuth ist überzeugt, dass durch die gemeinsamen Erfahrungen das Gelesene bewusster wahrgenommen wird und die Lust am Lesen gesteigert werden kann. Bei den Schülerinnen und Schülern wird die Lesenacht einen bleibenden Eindruck hinterlassen.