Massives Wachstum als Chance und Sorge
Killwangen ist die kleinste Gemeinde des Limmattals. In den kommenden Jahren wird sie aber über einen Drittel wachsen.
Wie geht es weiter? Das war die Frage im Werkgebäude Killwangen letzten Freitag. Die Mitte lud zum Risotto-Abend ein. Die Chance wurde genutzt, die Besucherinnen und Besucher über das Wachstum der Gemeinde zu informieren. Bis in zehn Jahren wird die Gemeinde um einen Drittel gewachsen sein.
Die Zahlen sprechen klare Sprache
Überbauung Mühle: 170 bis 200 Einwohner. Brühlareal: 8 Reiheneinfamilienhäuser. Schwyzerhüsli: 160 bis 180 Einwohner. Näschtacker in der Bauzone. Geissäcker eingezont. Killwangen wächst rasant. Insgesamt rechnet die Gemeinde in den nächsten zehn Jahren mit 3000 Einwohnern. Das sind 1000 mehr als heute. Das bringt Potenzial und Chancen, aber auch Risiken und Unsicherheiten. Deswegen lud die Mitte letzte Woche zum Risotto-Essen ins Werkgebäude. Nach einer Präsentation von Thomas Telle richteten die Besucher Fragen an ihn und Gemeinderat Martin Kreuzmann (Mitte).
Doppelverdiener müssen her
Gemeindewachstum ist mit Kosten verbunden. Neue Einwohner kommen meistens nicht allein, sondern bringen ihre Familien mit. Schulraum, öffentlicher Verkehr und Verwaltung müssen vergrössert werden. Es braucht also Geld in der Steuerkasse. Es ist damit nicht nur richtig zu bauen, sondern die Wohnungen auch mit Leuten zu besetzen, die Steuerkraft mitbringen. Eine schwierige Aufgabe. Denn wer in eine Wohnung kommt, ist grundsätzlich Sache des Eigentümers. Ein Hebel, der in Gemeindehand ist, ist die Standortattraktivität. Mit dieser möchte man Doppelverdiener in die Gemeinde locken.
Die Kasse stimmt – und das soll so bleiben
Killwangen hat einen Steuerfuss von 105 Prozent. Die Pro-Kopf-Schuld beträgt auf der einen Seite 2200 Franken und liegt damit im Rahmen, jedoch leicht über dem Kantonsdurchschnitt. Das Pro-Kopf-Steuereinkommen auf der anderen Seite von 2600 Franken kann als sehr erfreulicher Betrag notiert werden. Was es nach Meinung von Gemeinderat Martin Kreuzmann daher brauche, sei eine Drosselung des Wachstums, «um die Kontrolle zu behalten und Kostenexplosionen zu verhindern». Scherzend fügt er an diesem Abend an. «Wir hoffen, dass wir nicht zu viele Kinder aufs Mal bekommen.»