«Amazing Grace»
Am Konzert des Neuenhofer Gospelchors wurde es am Samstag auch rockig und soulig.
«Amazing Grace» singen die knapp 40 Frauen und Männer am Samstagabend in der fast voll besetztenAula in Neuenhof. Das Publikum klatscht, bevor der Chor weitere Klassiker zum Besten gibt. Ein Jahr lang haben sie für den Auftritt geübt, auch rockige und soulige Musikstücke gibt es neben Kirchenklassikern zu hören.
Eine der Sängerinnen ist Ursula Oeschger, die durch einen traurigen Anlass zum Singen fand: «An der Beerdigung meines Vaters haben wir im Gottesdienst gesungen. Das hat mich befreit und mir einfach gutgetan.» Seither singt sie im Gospelchor mit, «auch wenn ich nicht gut singen kann». «Stimmt doch gar nicht», sagt ihre Gospelkollegin Monika Reich und fügt an: «Bei uns sind sowieso alle willkommen, es geht darum, zusammen Spass zu haben.»
Trotz Spass, Chor-Dirigentin Gordana Kekenovska hat auch Ansprüche: «Beim Lied ‹The Prayer› musste der Chor auch Kritik einstecken», sagt Reich lachend. Zu wenig Gefühl, zu wenig Drama, habe sie kritisiert. Seit zehn Jahren dirigiert Kekenovska den Chor, der seit 1998 besteht. Der Chor sei für sie neben dem Beruf als professionelle Opernsängerin «meine frische Luft, die mich vor den Stereotypen und Klischees ‹fliehen› lässt», wie sie sagt und anfügt: «Ich geniesse die Zusammenarbeit sehr.» Profis waren mit Boyan Kolarov am Klavier, Felice Genca am Saxophon und Pierre Narayan am Schlagzeug. Am zweiten Advent ist der Chor um 16 Uhr wieder zu hören und gibt ein kostenloses Adventskonzert.