Auch Kindergärten sind auf Überwachungsliste
In Wettingen sollen an 12 Standorten Videoüberwachungskameras installiert werden. Insbesondere bei Schulanlagen und Kindergärten. Das Verwaltungsgebäude wird schon überwacht.

Littering, Vandalismus und Diebstahl möchte der Gemeinderat einen Riegel schieben. Gemäss Gemeindeschreiber Urs Blickenstorfer sind es nicht bloss ein paar Graffiti und herumliegender Abfall, sondern auch zertrümmerte Fensterscheiben und angezündetes Mobiliar. Zudem würde in immer mehr Gebäude eingebrochen. Vor allem im Bereich von Schulanlagen und Kindergärten sollen deshalb Videokameras installiert werden.
Das Reglement zur Videoüberwachung liegt momentan auf der Gemeinde öffentlich auf. Gehen innert 30 Tagen keine Einwendungen ein, werden die Kameras bis Ende Jahr installiert. Ursprünglich war im Reglement von drei Standorten die Rede. Im Laufe der Ausarbeitung für das Videoüberwachungsgesuch wurde festgestellt, dass auch anderswo dringender Bedarf besteht. So ersucht der Gemeinderat die Bewilligung für 12 Standorte: Schulanlagen Zehntenhof/Dorf (Primarschule), Margeläcker (Sekundar- und Realschule), Altenburg und Bezirksschule; Kindergärten Langenstein, Altenburg 1, Lindenhof, Kreuzzelg, Langäcker, Dorf und Sonnrain. Das Verwaltungsgebäude an der Landstrasse 89 wird schon seit mehreren Jahren videoüberwacht. Im Gebäude befinden sich die Regionalpolizei Wettingen-Limmattal und die Sozialen Dienste. In diesem Jahr seien technische Probleme an der veralteten Anlage aufgetreten. Um keine weiteren provisorischen Lösungen nutzen zu müssen, wurde entschieden, diese Anlage zu erneuern, so der Gemeindeschreiber.
Vorfälle auch an anderen Orten
Ursprünglich sollten in einer ersten Etappe nur die Schulanlagen überwacht werden und hierfür ein Gesuch an den Kanton gestellt werden. Es zog sich alles in die Länge, weil sich mittlerweile die Bedingungen mit neuem Reglement und Datensicherheitskonzept für eine Überwachungsbewilligung geändert hatten. In dieser Zeit kam es an anderen Standorten vermehrt zu Vorfällen. Deshalb sind nun auch die Bezirksschule und Kindergärten, wo sich Vorfälle häuften, in die erste Etappe aufgenommen worden. Die Gemeinde will während einer unbestimmten Zeit Erfahrungen sammeln und danach entscheiden, einzelne Anlagen durch weitere Kameras aufzurüsten oder Kameras an neuen Standorten zu installieren.
Nachbarn haben schon Erfahrungen
Bereits erste Erfahrungen mit überwachten Schularealen gesammelt hat die Gemeinde Spreitenbach. Nach den Zerstörungen und Vandalenakten an Halloween 2023 wurden Kameras im Frühling 2024 installiert.
Fazit nach einem halben Jahr: Die Vandalenakte und Verunreinigungen auf dem Schulareal haben gemäss Gemeinde markant abgenommen. Zudem konnte ein Vandalenschaden der Polizei gemeldet werden. Diese stellte die Videoaufnahmen sicher und leitete Fahndungsschritte ein. Ein Aber gibt es: Wie am Anlass zum Projekt «Chance Spreiti – Initiative für ein gesundes Aufwachsen» erklärt wurde, nützt die Überwachung für den überwachten Teil. Doch die Kinder und Jugendlichen verteilten sich nun in den nicht überwachten Quartieren.