Die Spitex Wettingen-Neuenhof ist jetzt eine AG

Einst war sie ein Krankenpflegeverein. Nun wurde die Spitex Wettingen-Neuen­hof in eine AG um­gewandelt mit dem Ziel, effizienter handeln zu können.

Geschäftsführer Andreas Kaufmann steht in den Spitex-Räumen in Neuenhof. Andrea Zahler

Von einem Meilenstein in der langen Geschichte der Spitex Wettingen-Neuenhof sprach der Vereinsvorstand, als Präsident Jürg Keller und Geschäftsführer Andreas Kaufmann die Gründungsdokumente der Spitex Wettingen-Neuenhof AG unterzeichneten. Der bestehende Spitex-Verein ist Alleineigentümer der neugegründeten Aktiengesellschaft, die rückwirkend auf den 1. Januar 2024 ihren Betrieb in der neuen Rechtsform fortsetzt. Diese Umwandlung markiere einen bedeutenden Schritt für das Unternehmen und unterstreiche das Engagement der Verantwortlichen, die Qualität und die Zugänglichkeit der Pflege in den Vertragsgemeinden zu erhalten und weiter zu verbessern, heisst es in der Medienmitteilung.

Pflege für zuhause

Die Spitex Wettingen-Neuenhof AG hat sich seit ihrer Gründung 1905 als Krankenpflegeverein zum Ziel gesetzt, eine umfassende und individuelle Pflege für Menschen in ihrem Zuhause anzubieten. Die Umwandlung in eine AG sei ein Beweis für die stetige Entwicklung und den Erfolg des Unternehmens. Die Gründung der Spitex Wettingen-Neuenhof AG wurde durch den Vereinsvorstand und den Geschäftsführer, Andreas Kaufmann, vorangetrieben. Ihre Vision war es, das Unternehmen in eine modernere und effizientere Organisationsform zu überführen.

Zusammen mit den Organisationen in Baden, Brugg, Lenzburg und Rohrdorf gehört die Spitex Wettingen-Neuenhof im Kanton Aargau zu den grössten Organisationen. Gerechnet wird nicht mit der Fläche, sondern mit der Bevölkerungszahl. «Mit 31 000 Einwohnern haben wir jedoch eine relativ schwierige Grösse, wir sind nicht mehr klein, aber auch nicht genügend gross, um Ressourcen zu optimieren», sagte Kaufmann im Dezember im Gespräch mit der Limmatwelle.

Eine AG für eine spätere Fusion

Auch um eine mögliche Fusion mit einer anderen Spitex voranzutreiben, wurde die AG gegründet. Der Personal- und Fachkräftemangel ist einer der Gründe, warum man Ressourcen zusammenlegen möchte. So erklärte Andreas Kaufmann Mitte Juni, dass der Arbeitsmarkt für Pflegende total ausgetrocknet sei. Eine weitere Herausforderung: Die Stellenbewerbenden würden sehr hohe Löhne verlangen. Eine Schwierigkeit sei auch die Nähe zum Kanton Zürich. Dort sind die Löhne um rund 30 Prozent höher als im Aargau Die Umwandlung in eine AG biete zahlreiche Vorteile für das Unternehmen. Zum einen ermögliche es neue Investitionschancen ausserhalb des Leistungsvertrages mit den Gemeinden und ein nachhaltiges Wachstum. Zum anderen schaffe die Umwandlung in eine AG klare Strukturen, die eine effiziente Führung und Entscheidungsfindung erleichterten. Dies sei entscheidend, um den wachsenden Anforderungen und schnellen Veränderungen im Gesundheits- und Pflegewesen gerecht zu werden.

Entscheidender Schritt für Spitex

Für die Kundschaft und die Geschäftspartner der Spitex Wettingen-Neuenhof bedeutet die Umwandlung in eine AG eine Verbesserung und Weiterentwicklung der Pflegeleistungen und eine vertiefte Zusammenarbeit. Die höhere Flexibilität ermögliche es, in neue Technologien, Schulungen und Ressourcen zu investieren, um die Qualität und die Effizienz der Pflege weiter zu steigern. Für die Spitex Wettingen-Neuenhof ist die Umwandlung in eine AG ein entscheidender und markanter Schritt für die Zukunft der Spitex. (LiWe)

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