Naturfreunde hören nach 70 Jahren auf

«Eine Ära geht zu Ende», schreiben die Naturfreunde Neuenhof. Nach 70 Jahren wird der Verein Ende 2024 aufgelöst.

Naturfreunde: Hier sind sie gemeinsam unterwegs. zVg

Protokollführerin Brigitta Spring erklärt, dass die Überalterung der Aktiven zu diesem Schritt auf die Generalversammlung vom 7. Dezember geführt habe. «Gerne erinnern wir uns an die gute Kameradschaft und die vielen schönen Berg-wanderungen und Ausflüge zurück, die wir in all den Jahren ohne Unfälle erleben durften», sagt Brigitta Spring.

«Wir haben in der Limmatwelle inseriert, haben an Ständen für die Naturfreunde Neuenhof geworben, aber das hat nichts gebracht.» 30 Mitglieder zählt der Verein, doch drei Viertel sind über 70 Jahre alt. Das hört sich nach einer einigermassen grossen Zahl an. Doch: «Nur fünf bis sieben Mitglieder kommen mit auf die Wanderungen. Das bringts nicht, so die Wanderungen zu rekognoszieren und das Programm zu erstellen. Deshalb haben wir uns dazu entschieden, aufzuhören», sagt die Protokollführerin. Nebst ihr sind Vreni Schaub (Präsidentin), Susi Etter (Kassierin), Hausi Etter (Tourenobmann) und Aktuar Ruedi Zbinden im Vorstand.

 

Fussball und Biken ziehen bei Jungen

Zu den Gründe, wieso sie keine jüngeren Mitglieder ansprechen, meint sie: «Neuenhof hat über 50 Prozent Ausländerinnen und Ausländer, die sind in eigenen Vereinen organisiert. Die wollen nicht mit den ‹Alten› wandern gehen», sagt sie lachend. Fussball, Biken zieht eben schon eher bei den Jungen. Ebenso das grosse Angebot, das den Jungen zur Verfügung steht, sei ein Grund für das Nichtbeachten des Vereins.

Trotz Werbung keine Meldungen

«Wir haben auch jeweils am Dorffest mitgemacht, um Werbung zu machen. Haben Flyer verteilt. Das hat leider nicht funktioniert.»

Sie hätten Berg- und Langlauftouren, aber auch zweitägige Touren gemacht. Alle zwei Jahre fand die Pfingstreise statt. «Wir hatten es schön, doch jedes Jahr ging es weiter zurück mit den Mitgliedern. Anfangs hatten wir unsere Kinder dabei, doch je älter sie wurden, desto geringer war ihr Interesse. Wir waren sechs Familien mit Kindern.»

Die Bewegung der Naturfreunde ist international, sie wurden in Wien gegründet. Neuenhof ist der Sektion Aargau und damit dem Landesverband in Bern angeschlossen. «Wenn wir aufhören, sind es noch 12 Sektionen, die im Aargau verbleiben», so Spring.

«Wir hatten zwei bis drei Wanderungen pro Monat, monatlich kamen wir zusammen, um das Programm vorzustellen und die Anmeldungen entgegenzunehmen. Es gab auch Plauschanlässe wie Minigolf, Grill oder das Boulespiel, da waren mehr Leute zugegen und machten mit. Wir sind aber alle gesundheitlich angeschlagen.»

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