Plattform für kleine Turntalente

Der STV Neuenhof ist zum zweiten Mal Gastgeber der Aargauer Meisterschaften im Geräteturnen. Warum der Sportanlass für 800 Kinder nicht wie 2021 in Neuenhof stattfindet und was sich seit Corona alles verändert hat.

«Es ist toll, wenn Kinder ein Ziel haben und auf etwas hintrainieren können», sagt Nadja Keller vom STV Neuenhof. Deshalb veranstalten sie und Manuela Benz als Co-Präsidentinnen mit ihrem OK-Team die Aargauer Meisterschaften im Geräteturnen für rund 800 Kinder. Die Wettkämpfe der Kategorien K1, K2 und K3 für Mädchen und Buben im Alter von sechs bis zwölf Jahren finden am 17. und 18. Mai in der Turnhalle Niederrohrdorf statt. Aus logistischen Gründen kann der STV Neuenhof nicht im eigenen Dorf Gastgeber sein. «Wir hätten den Anlass gerne wie im Jahr 2021 in Neuenhof durchgeführt», sagt Keller. «Doch die Infrastruktur der 50-jährigen Turnhalle ist für die stark gestiegene Teilnehmerzahl nicht mehr geeignet.» In Niederrohrdorf habe man mit einer Dreifachturnhalle, einer Bühne und einer Galerie fürs Publikum sowie einer weiteren Turnhalle zum Einturnen viel mehr Möglichkeiten.

Den Standortwechsel aufgrund der grossen Beliebtheit des Geräteturnens wertet Keller als positives Zeichen. «Vielen Eltern ist heutzutage bewusst, dass es wichtig ist, dass Kinder ein Hobby haben. Es geht nicht nur um das Sportliche, sondern um alles drumherum.» Die langjährige Geräteturnleiterin weiss aus eigener Erfahrung, dass im Verein Freundschaften fürs Leben entstehen. Auch dank diesen gelingt es dem STV Neuenhof nun bereits zum zweiten Mal, den Grossevent auf die Beine zu stellen. «Unser OK-Team und alle Helferinnen und Helfer sind sehr engagiert. Wir können darauf vertrauen, dass jede und jeder seine Aufgaben erledigt. Es macht Freude, so eine Meisterschaft zu organisieren», sagt Keller. Froh ist sie auch, dass sich auch dieses Jahr wieder Sponsoren bereit erklärt haben, den Anlass finanziell zu unterstützen.

Nicht nur fast doppelt so viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer erwarten die Neuenhofer Veranstalter im Vergleich zur Ausgabe 2021. Nun dürfen auch die Eltern, Grosseltern sowie Gotti und Götti den Meisterschaften beiwohnen. 2021, mitten in der Pandemie, war das undenkbar. «Wegen der Coronamassnahmen durften keine Zuschauer dabei sein», erinnert sich Keller. Es sei sehr schwierig für die Eltern gewesen, ihre Kinder nur abzuliefern und wieder abzuholen, ohne live mitfiebern zu können. Der STV Neuenhof filmte zwar, damit die Angehörigen die sportlichen Leistungen mit einem Video nachverfolgen konnten. «Doch es ist halt nicht das Gleiche, wie live vor Ort zu sein und die Daumen drücken zu können», sagt Keller.

Ansturm sorgt für straffes Programm

Keller freut sich daher, dass der Anlass mit Publikum stattfindet – auch wenn das zur Folge hat, dass vermutlich über 2000 Personen nach Niederrohrdorf pilgern werden. Und wegen des Ansturms der jungen Turnerinnen und Turner beginnen die Wettkämpfe bereits um acht Uhr morgens. Zudem müssten wegen des straffen Programms auch die Kampfrichter den ganzen Tag lang präsent sein. «Das ist schon eine Herausforderung. Gleichzeitig ist es cool, dass unsere Sportart so viele begeistert», sagt Keller.

Für das Publikum gibt einiges zu sehen. Die jungen Turnerinnen und Turner messen sich auf dem Minitrampolin, an der Reckstange, auf dem Boden und an den Schaukelringen – die Buben zusätzlich auf dem Barren. Und auch für die Verpflegung der Zuschauenden und der sportlichen Kids ist mit einem grossen Kuchenbuffet, selber gemachtem Zopf, Gipfeli, Hamburgern und Birchermüesli gesorgt.

Besonders freut sich Keller auf die Darbietungen der kleinsten Turnerinnen und Turner. «Das ist total herzig. Für einige wird es der erste Wettkampf sein. Sie werden zum ersten Mal ein Turngwändli anhaben.» Genau deswegen lege sich der STV Neuenhof auch so ins Zeug. «Wir wollen eine Plattform schaffen, damit Kinder ihr Können zum Besten geben», sagt Keller. Es geht um Erfolg und Misserfolg und was man daraus mache. «Das ist nicht nur im Sport wichtig, sondern für das ganze Leben.»

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