Sich austauschen

Anlässlich des Dorffäschts vom 22. bis 25. August wird ein Treffpunkt für Jahrgänger im grossen Ortsbürgerzelt eingerichtet. Wer sich wann trifft, erfährt man unter www.mirsindspreitebach.ch.

Jahrgänger 1944/45: Foto der Doppelklasse von 1955 mit dem Primarlehrer Kurt Wassmer (1915–1992).zVg

Zwei, die sich bereits jetzt auf das Klassentreffen freuen, sind die Zwillingsbrüder Meinrad und Benedikt Widmer. Zusammen mit ihrem ehemaligen Schulkameraden Georges Gsell zeichnen sie jeweils für die Organisation der Klassentreffen verantwortlich, die alle drei bis fünf Jahre stattfinden. Für das aktuelle Jahrgängertreffen (1944/1945) haben sie bereits alle Ehemaligen angeschrieben. «Die Schulkameradin Margrit, die in Italien wohnt, kann wegen ihres kranken Mannes nicht teilnehmen. Aus England wird Elisabeth anreisen und Roger, der in Norwegen lebt, haben wir noch nicht erreicht», sagt Benedikt Widmer, der in Brugg lebt. Von den ehemals 25 Schülerinnen und Schülern des Primarlehrers Kurt Wassmer sind sechs bereits verstorben.

Austausch und Rundgang

Am Treffen am Samstag, 24. August, im Restaurant Sternen steht natürlich vor allem ein reger Austausch auf dem Programm, es wird aber auch einen Dorfrundgang geben. «In all den Jahren hat sich extrem viel verändert. Der alte Dorfkern ist aber noch intakt», betont Widmer. So sei etwa die Getreidemühle zwar längst ausser Betrieb, aber die Einrichtung bestehe noch. Auch die Zehntenscheune unterhalb des «Sternen» gebe es noch sowie den Spycher, der heute als Ortsmuseum diene. Die ehemals rund 6000 Obstbäume mussten jedoch dem Shoppi- und Tivoli-Bau weichen und auch der Flugplatz der Zürcher Segelflugschule sei tiefe Vergangenheit. Dieser Platz werde längst als Güterbahnhof genutzt. Auf dem Rundgang habe man Gelegenheit, all diese Erinnerungen wieder aufzufrischen.

Klassentreffen sind bereichernd

Für Benedikt Widmer und seinen Bruder Meinrad ist eine Klassenzusammenkunft weit mehr als nur ein Wiedersehen mit Ehemaligen. Für beide sind es äusserst wertvolle Begegnungen, die sie nicht missen möchten. «Auch weil wir viele alte Verbindungen haben, sei es durch Vereine wie die Jungwacht oder den Blauring», betont Benedikt Widmer. Und sein Bruder Meinrad, der im thurgauischen Weinfelden lebt, ergänzt: «An wie viele Anlässe bin ich schon gegangen, weil ich nett sein wollte, und habe es dann bitter bereut. Nicht so bei einer Klassenzusammenkunft! Der Blick zurück bringt uns näher zu uns selbst, zu unserem innersten Kern.»

An solchen Treffen sei zudem interessant festzustellen, dass sich Verhaltensweisen, Bewegungen und Eigenarten bis zum heutigen Tag halten konnten. Jene Menschen wieder zu treffen, mit denen man als Kind viel Zeit verbracht hat und die einen in der Konstruktion der eigenen Identität wesentlich beeinflusst haben, sei wie ein Spiegel des eigenen Entwicklungsprozesses. «Vielleicht lässt sich so die Frage beantworten, wie wir die geworden sind, die wir jetzt sind. Die Teilnahme an einem Klassentreffen lohnt sich, sie hat eine positive Wirkung für uns alle», sind die Zwillingsbrüder überzeugt. Das werden sich auch die Organisatoren des Dorffäschts gesagt haben und bieten deshalb den Jahrgängern die Möglichkeit, sich am Fest spontan im Zelt zu treffen.

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