Fussballplatz ist der Lieblingsort

600 Kinder und Jugend­liche haben ihren Lieblingsort in Spreitenbach genannt. Julien Gründisch hat ein Wimmelbild daraus gestaltet. Am Dorffest ist es zu sehen.

Julien Gründisch gestaltet Wimmel- bilder. Archiv/zVg

Der Fussballplatz steht ganz oben auf der Liste der Lieblingsorte bei den Spreitenbacher Schülerinnen und Schülern. Das ergab eine Umfrage, die Lehrpersonen im Vorfeld des Dorffests durchgeführt hatten. 600 Schüler haben geantwortet, 76-mal wurde der Fussballplatz angegeben. Beliebt sind auch das Shoppi Tivoli, das Hallenbad, das eigene Daheim, die Bibliothek oder das Kino. Schulleiter Stefan Wagner hat die Antworten zusammengetragen und an Julien Gründisch weitergeleitet. Der Wettinger Grafiker hat mit den Lieblingsplätzen ein Wimmelbild gezeichnet und so eine spezielle Landkarte von Spreitenbach geschaffen. Neben den von den Kindern und Jugendlichen genannten Plätzen sind auch wichtige Orte der Gemeinde eingezeichnet – etwa das Gemeindehaus, der Friedhof oder das Feuerwehrmagazin.

Rund 100 Stunden hat Gründisch gebraucht, bis das Bild fertig war. «Als Erstes bin ich einen Nachmittag lang mit dem Velo durch Spreitenbach gefahren und habe mir die Gebäude und Plätze angeschaut», sagt er. Denn auch wenn er die künstlerische Freiheit nutzt und einiges vereinfacht oder symbolisiert, so will er, dass die wichtigsten Gebäude identisch und gut erkennbar sind. «Die grösste Herausforderung ist, dass man wenig Platz hat und deshalb vereinfachen muss.» Denn was wichtig ist, muss in den Vordergrund, trotzdem soll die Karte nicht realitätsfremd sein. So symbolisiert eine überdimensional grosse Erdbeere das Erdbeerfeld, am Sitz der Firma Zweifel ist ein grosser Chips-Sack abgebildet und die Halle der Kartbahn ist offen gezeichnet, damit sie erkennbar ist. Als Hilfe beim Zeichnen dienten ihm auch Luftaufnahmen.

Zufällig zum Malen von Wimmel-bildern gekommen

Es ist nicht das erste Wimmelbild, das Gründisch gezeichnet hat. Durch einen Zufall sei er zum Illustrieren von solchen Bildern gekommen, als er vom Verlag Vatter&Vatter angefragt wurde, ein Aargauer Wimmelbuch zu machen. Das Buch ist 2020 erschienen. Auf sieben Doppelseiten bildete er Aargauer Merkmale ab. Die Ideen stammten von Radio-Argovia-Hörerinnen und -Hörern, die auch Lokalkolorit einbrachten. Letztes Jahr erschien im selben Verlag ein Wimmelbuch von ihm, das die Geschichte eines Flusses von seiner Entstehung bis heute aufzeigt. Auch für Firmen zeichnet er, etwa, um eine Unternehmensstrategie zu visualisieren. Kürzlich hat die Stadt Baden mit einem Wimmelbild von ihm auf die öffentlichen Angebote aufmerksam gemacht.

Von den Gegensätzen in Spreitenbach fasziniert

Was ist sein persönlicher Lieblingsort in Spreitenbach? Gründisch muss nicht lange überlegen: Es ist der Ortsteil, wo man vom Wald den alten Dorfkern erreicht. «Diesen Zugang vom Wald in die Stadt finde ich wegen des Kontrasts spannend, zuerst dörflich, dann urban.» Auch die Bauten haben es ihm angetan: «Es hat einige architektonische Höhepunkte, zum Beispiel die Hochhäuser vis-à-vis dem Schulhaus Hasel.» Den Vorurteilen zum Trotz findet der Grafiker, dass Spreitenbach einiges zu bieten hat – und das will er mit dem Wimmelbild und den Lieblingsorten der Schulkinder auf witzige Art darstellen.

Am Dorffest werden die Plakate mit dem Wimmelbild präsentiert. Allerdings werden nur Bildausschnitte zu sehen sein. «Das ganze Bild wird später der ganzen Bevölkerung zugeschickt», sagt Schulleiter Stefan Wagner. Die Idee, die Lieblingsorte der Spreitenbacher Kinder auf einem Wimmelbild festzuhalten, stammt von den Lehrpersonen. «Unser Beitrag ans Dorffest soll nachhaltig sein», begründet Wagner.

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