Spreitenbachs Weg in die Zukunft

Am Spreitenbacher Politapéro gab Gemeindepräsident Markus Mötteli einen Ausblick auf die Entwicklung der Gemeinde.

Gut besucht: Der Politapéro im Spreitenbacher Zentrumsschopf. Sibylle Egloff
Gut besucht: Der Politapéro im Spreitenbacher Zentrumsschopf. Sibylle Egloff

In welche Richtung soll Spreitenbach gehen? Wie soll sich die Gemeinde entwickeln? Am Spreitenbacher Politapéro vom 24. Mai standen diese Fragen im Zentrum. Mit diesen beschäftigte sich auch der Gemeinderat an seiner Klausur im Herbst. Gemeindepräsident Markus Mötteli (Mitte) gab den im Zentrumsschopf anwesenden Bürgerinnen und Bürgern Auskunft über die Ideen, die dabei diskutiert wurden. Gedanken machte sich der Gemeinderat etwa um das Miteinander in Spreitenbach. «Zur Sprache kam zum Beispiel, mehr Grossanlässe zu organisieren, um das Zusammenleben zu fördern. In eine ähnliche Richtung geht die Idee, Begegnungsorte zu schaffen, wo sich mehrere Generationen treffen können, etwa in einem Biergarten oder in der Bibliothek, wo man ungezwungen zusammenkommen kann», erzählte Mötteli. Ein weiterer wichtiger Punkt: die Nachhaltigkeit. «Einen geringen Ressourcenverbrauch und die Förderung alternativer Energien haben wir uns auf die Fahne geschrieben.»

Ein «Stadtpark» könnte wieder zum Thema werden

Angeschnitten wurde auch die Planung des Zentrums und die Siedlungsstruktur. «Wir stellten uns die Frage, wie wir den Bereich des neuen Gemeindehauses um die Zentrums- und die Bahnhofstrasse sowie den Zugang zum Einkaufszentrum Shoppi Tivoli attraktiv gestalten», so Mötteli. Auch ein erneuter Anlauf für die Errichtung eines «Stadtparks» sei diskutiert worden.

Um die Meinung der Bevölkerung zu diesen und weiteren Themen einzuholen, kündigte Mötteli eine anonyme Bevölkerungsbefragung an. «Wir wollen euren Puls spüren und hören, was ihr von unseren Ideen denkt und wo der Schuh drückt. Daher haben alle Einwohnerinnen und Einwohner Spreitenbachs ab 16 im Juni die Möglichkeit, uns elektronisch ein Feedback zu geben. Jeder Haushalt erhält einen Brief mit einer Anleitung.» Mötteli ging am Politapéro überdies auf die bevorstehende Gesamtrevision der Nutzungsplanung ein. Die Entwürfe dazu wurden bereits vom Gemeinderat ausgearbeitet. Ende August ist eine öffentliche Informationsveranstaltung geplant. Die Spreitenbacherinnen und Spreitenbacher können danach ihre Meinung dazu online auf der Website der Gemeinde abgeben. Es existiere aber auch eine konventionelle briefliche Mitwirkung, versicherte Mötteli. Umgesetzt werden in der Nutzungsplanung unter anderem das überarbeitete kommunale Bauinventar, das Entwicklungsleitbild Weiler Heitersberg, ein Hochhauskonzept sowie das Entwicklungsleitbild des Langäcker-Quartiers.

Der Gemeindepräsident brachte die Anwesenden zudem in Sachen Bauprojekte auf den neusten Stand. «Aktuell wird die Decke des Erdgeschosses des neuen Gemeindehauses betoniert. Das erste und das zweite Obergeschoss sollten bis Ende Juni stehen. Wenn der Bau weiter so zügig vorwärtsgeht, sollten wir das Gemeindehaus im Herbst 2023 beziehen können», sagte Mötteli. Auch die Holzschnitzelheizung Neumatt der Ortsbürger befinde sich auf der Zielgeraden. Die Heizzentrale neben dem Werkhof soll bereits im Herbst Energie liefern. Bekannt gab Mötteli zudem, dass das Dorffest 2024 anlässlich des 900. Geburtstags Spreitenbachs an zwei Wochenenden im August stattfinden soll.

Dorfbus und Netzanbieter sorgten für Fragen

An der anschliessenden Frage- und Diskussionsrunde wollte ein Einwohner dann auch gleich wissen: «Wie stellt sich das OK die Entsorgung des Abfalls nach dem Fest vor? Ist das sauber geregelt?» Gemeinderätin Doris Schmid (FDP) versicherte: «Wie am Dorffest 2016 sind wir darum bemüht, die nötigen Leute aufzubieten, um den Abfall zu beseitigen.»

Eine andere Anwesende erkundigte sich nach der Zukunft des Dorfbusses 303. «Der Dorfbus fällt wegen der Limmattalbahn weg, dafür erhalten wir eine Ortsbuslinie der RVBW. Diese wird als Testbetrieb für drei Jahre geführt. Danach schaut man, wie oft diese Linie tatsächlich benutzt wurde. Ich rate, diese zu gebrauchen. Das Ziel ist, dass sich der Testbetrieb definitiv etabliert und dann noch Optimierungen möglich sind», sagte Gemeinderat Adrian Mayr (parteilos).

Für Diskussionen sorgte das mögliche Ende der Zusammenarbeit mit dem Netzanbieter Flashcable für das Spreitenbacher Kommunikationsnetz. «Die Signallieferung wir neu ausgeschrieben. Mit wem wir künftig zusammenarbeiten, kann ich noch nicht sagen», sagte Mötteli. Dass künftig die E-Mail-Adressen den Namen Spreitenbach beinhalten könnten, kam bei gewissen Anwesenden nicht gut an. «Ich will nicht, dass man aufgrund meiner E-Mail-Adresse Rückschlüsse auf meinen Wohnort ziehen kann», sagte ein Einwohner. Es sei verrückt, dass die Gemeinde die Bevölkerung vor vollendete Tatsachen stelle.

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