Vorfreude auf unverplante Zeit

20 Jahre hat die Spreitenbacherin Linda Rohrer als Haushelferin bei der Spitex Spreitenbach-Killwangen gearbeitet. Ende Oktober ist sie in Pension gegangen.

Stossen auf die Pensionierung an: Bernhard Gerig (Vizepräsident Spitex-Verein), Linda Rohrer und Martina Studerus (Geschäftsleitung). (Bild:) Graziella Jämsä
Stossen auf die Pensionierung an: Bernhard Gerig (Vizepräsident Spitex-Verein), Linda Rohrer und Martina Studerus (Geschäftsleitung). (Bild:) Graziella Jämsä

Zur Spitex gekommen ist die gelernte Kleinkinderzieherin 2001 durch eine Freundin. «Sie hat mich gefragt, ob ich mir vorstellen könne, wieder zu arbeiten, da die Kinder etwas grösser seien.» Linda Rohrer nickt unwillkürlich, während sie erzählt. Genau so, wie sie vor 20 Jahren genickt hatte. «Ein paar Tage später kam der Anruf von der Spitex. Ich bin zum Probearbeiten eingeladen worden. Es dauerte nicht lang und ich war eingestellt.»

Was macht eine Haushelferin der Spitex eigentlich genau?

«Das zusammenzufassen, ist schwierig.» Zum einen beinhalte es Reinigungsarbeiten, Kleiderpflege, Unterstützung beim Einkaufen und Kochen. «Aber das sind Oberbegriffe, die individuell auf Klientinnen und Klienten abgestimmt werden.» Beispielsweise wolle der eine nur die Hemden gebügelt haben, während für den anderen faltenfreie Bettwäsche elementar sei. «Aber wir werden auch zu Ansprechpartnern, wenn die Menschen Mühe mit Administration und Finanzen bekommen.» Dann sorge man beispielsweise für die richtigen Kontakte zu Institutionen wie der Pro Senectute. «Aktuell fühlen sich ausserdem viele Menschen einsam. Das Bedürfnis nach Gesprächen beeinflusst unsere Arbeit, denn wir bilden oft eine der wenigen Schnittstellen nach aussen.» Wenn man Linda Rohrer zuhört, spürt man ihre Begeisterung. Sie erklärt deren Hintergrund: «Kein Tag ist wie der andere. Neue Klienten – andere Bedürfnisse, neue Gegebenheiten in den Arbeitsabläufen der Spitex.» Geschäftsleiterin Martina Studerus fügt hinzu: «Und du hast dir immer deine gute Laune bewahrt, bist engagiert auf alle Herausforderungen zugegangen – du weisst gar nicht, wie sehr wir dich vermissen werden.» Fragt man die beiden Frauen, was es für den Job braucht, antworten sie unisono: «Flexibilität und Empathie. Man muss die Fähigkeit haben, Klienten und Klientinnen in den Mittelpunkt zu stellen.» Linda Rohrer hat sich auf der Grundlage dieser Fakten ein persönliches Ziel gesetzt: «Die Menschen sollen sich in ihrem Zuhause wohlfühlen. Ich will sie unterstützen, glücklich leben zu können.» Sie habe während der vergangenen 20 Jahre grosse Dankbarkeit für ihren Einsatz erfahren und empfinde diese auch anderen gegenüber. «Ich habe so viele spannende Menschen getroffen, die ich sonst eventuell nie kennen gelernt hätte. Das Getragensein und die Wertschätzung im Spitex-Team, ich bin für so vieles dankbar.»

Was plant die fröhliche Frau für die kommenden Wochen? «Nichts! Ich freue mich auf unverplante Zeit. Die Möglichkeit, mit meinem Mann kleine Reisen zu unternehmen, mit den Kindern und Enkeln zusammen sein, Freunde treffen – spontan.» «Und genau das wünscht dir das ganze Spitex-Team», sagt Martina Studerus. «Freie Zeit für dich und deine Liebsten, Gesundheit, Glück und dass du mit deinem Mann das ‹Pensioniert-Sein› voll geniessen kannst.»

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