Adrian Knaup will Ammann werden
Am Montagabend hat die SP ihre Kandidierenden für die Gemeinderatswahlen der Legislaturperiode 2026/29 bekannt gegeben. Noch nicht alle Parteien haben nominiert. Eine Übersicht.
Am Montagabend gab die SP Wettingen bekannt, dass die bisherige Gemeinderätin Kirsten Ernst nochmals als Gemeinderätin kandidiert: «Ich möchte einige laufende Geschäfte in die Zielgerade führen», sagt sie. Für sie wäre es die dritte Amtsperiode. «Ich habe mir auch überlegt, als Ammann-Kandidatin anzutreten», sagt sie, «dann hätte ich aber noch zwei Amtsperioden anhängen wollen und das passt nicht in meine Lebensplanung.» Auch weil sie dann ihre eigene Praxis aufgeben müsste, die sie mit Herzblut betreibe, begründet die Lerntherapeutin. Mit ihrer erneuten Kandidatur als Gemeinderätin will sie hingegen für Stabilität im Gemeinderat sorgen – bisher haben drei der sieben Amtierenden ihren Rücktritt auf das Ende der Legislatur hin bekannt gegeben. Einer von ihnen ist Vizeammann Markus Maibach (SP). Adrian Knaup kandidiert an seiner Stelle für die SP und will gleichzeitig auch Gemeindeammann werden. Der 52-Jährige begründet: «Ich setze auf Dialog, um tragfähige Lösungen für die Zukunft von Wettingen zu ermöglichen.» Knaup amtet zurzeit als Einwohnerrat und Präsident der Finanzkommission, ist Hausmann und Vater von drei Söhnen. Ursprünglich hat er das Handelsdiplom erworben und sich zum Sekundarlehrer ausbilden lassen.
FDP-Gemeinderäte treten wieder an, Haas auch als Ammann-Kandidat
Ebenfalls schon bekannt ist, dass die beiden bisherigen FDP-Gemeinderäte Martin Egloff und Markus Haas wieder kandidieren werden. Haas gab im Dezember bekannt, dass er sich auch als Gemeindeammann zur Verfügung stellen wird. Er holte 2017 einen zweiten Sitz für die FDP, seither ist die SVP nicht mehr im Gemeinderat vertreten. Die Wiederwahl für seine zweite Amtsperiode schaffte Haas im zweiten Anlauf, nachdem der als Gemeinderat gewählte parteilose Andrea Bova aus gesundheitlichen Gründen auf sein Amt verzichtet hatte.
Der amtierende Gemeindeammann Roland Kuster (Mitte) hatte schon länger kommuniziert, dass er nach dieser Legislatur nicht mehr antreten wird. Nachdem die Mitte (früher CVP) jahrzehntelang den Gemeindeammann stellte, endet die Ära. «Ein bewusster Entscheid der Partei», so Markus Zoller, Vizepräsident der Mitte. Auch der jetzige Mitte-Gemeinderat Sandro Sozzi kandidiert nicht mehr. Mitte-Einwohnerrat Christian Wassmer gab im September hingegen seine Kandidatur als Gemeinderat bekannt.
Gemeinderat Philipp Rey (parteilos) hat noch nicht mitgeteilt, ob er wieder antreten will oder gar auch als Ammann kandidiert. «Ich werde Mitte/Ende Februar darüber informieren», sagt er.
SVP, WettiGrüen, GLP warten noch
Noch nicht bekannt gegeben, ob sie Kandidierende stellen werden, haben die SVP Wettingen, WettiGrüen und die Grünliberale Partei. Robin Rast, SVP-Ortspräsident ad interim, schreibt auf Anfrage: «Die SVP Wettingen ist bei jeder der vergangenen Gemeinderatswahlen mit sehr valablen Kandidaten zur Wahl angetreten. Sie können davon ausgehen, dass dies auch im September 2025 wieder so sein wird.» Die Partei werde zur gegebenen Zeit entscheiden.
WettiGrüen ist noch am Evaluieren einer möglichen Gemeinderats-Kandidatur. «Ein Entscheid wird bis zur Nominationsversammlung vom 19. März gefällt werden», schreibt Ortsparteipräsident Jürg Meier. Auch die Grünliberale Partei (GLP) will im März nominieren. «Falls es Kandidierende gibt», schreibt Ortsparteipräsident Orun Palit. «Das Forum 5430 wird keine Kandidatur für die Gemeinderatswahlen 2025 einreichen», teilte dessen Präsident Marco Kaufmann auf Anfrage mit.
Wahlvorschläge für den Gemeinderat können bis am 15. August eingereicht werden, Einwohnerratskandidatinnen und -kandidaten bis am 28. Juli. Im ersten Wahlgang können alle wahlfähigen Stimmberechtigten in den Gemeinderat gewählt werden, in den Einwohnerrat nur, wer offiziell angemeldet ist. Am 28. September findet der erste Wahlgang statt, am 30. November wird wenn nötig ein zweites Mal abgestimmt.