Alte Linde macht Platz für Neues

Als Vorbereitung für die Umgestaltung des Bahnhofsareals wurden Anfang Woche auf dem Gelände 26 Bäume gefällt.

Im Zuge der Umgestaltung am Bahnhof fällt ein Forstwart am Dienstagmorgen die Linde an der Güterstrasse. Ian Stewart

Motorsägegeräusche und Forstwarte am Arbeiten: Wer Anfang Woche die Seminar- und die Güterstrasse passierte, konnte zuschauen, wie Platanen, Linde und Ahorn gefällt wurden. Das genaue Alter kann erst nach der Baumfällung eruiert werden, der Wettinger Revierförster Moriz Fischer schätzt den ältesten Baum auf über 70 Jahre. Drei Tage dauerte das Fällen der 26 Bäume sowie das Schneiden der Sträucher. Ausgeführt wurde es von den fünf Forstwarten und zwei Lehrlingen der Wettinger Forstabteilung. Auftraggeber war die SBB, die das Bahnhofareal zusammen mit der AZ Invest und der Avadis Anlagestiftung neu entwickelt (die Limmatwelle berichtete).

«Es tut natürlich weh, wenn gesunde Bäume gefällt werden müssen. Allerdings hätten die grossen Bäume aufgrund des Klimawandels langfristig Mühe mit dem Wassermangel und den hohen Temperaturen im Sommer», sagt Fischer. Nach Abschluss der Arbeiten werden 70 neue Bäume gepflanzt und ihnen grössere Baumgruben zur Verfügung gestellt. «So gesehen ist es besser, mit der Fällung nicht zu warten, bis sie noch grösser sind», so Fischer. Der Klimawandel ist nicht der einzige Grund, dass die Bäume mehr Platz brauchen. Aufgrund der verdichteten Bauweise können sie weniger gut Wurzeln schlagen im Untergrund. «Die Entfernung der Bäume erfolgt bewusst noch vor der Brutzeit der Vögel», schreibt die SBB in ihrer Medienmitteilung.

Im Herbst beginnen die Bauarbeiten

Die Bäume wurden gefällt, um im Herbst die Bauarbeiten für die Umgestaltung des Bahnhofsareals beginnen zu können. Künftig wird dort Wohnraum für rund 900 zusätzliche Einwohnerinnen und Einwohner entstehen. Das 35000 Quadratmeter grosse Bahnhofsareal wird auch Mietflächen für Büros, Dienstleistungen, Gesundheit, Bildung, Verkauf und Gastronomie bieten. Mit dem Projekt werden auch der Strassenraum und die Verkehrsführung neu gestaltet. Laut SBB wird die Güterstrasse verkehrsberuhigt und für den Fuss- und den Veloverkehr aufgewertet. Die Baumfällung inmitten eines belebten Areals sei zwar keine Seltenheit, müsse aber aufgrund der Passanten, Fahrzeuge und Gebäude besonders gut geplant werden. «Weil der Holzpreis im Vergleich zu früher eingebrochen ist, sind solche neuen Tätigkeitsfelder willkommen und helfen uns bei der Selbstfinanzierung», sagt Fischer.

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