Kleider, Apéro undFreundinnen
62 Frauen tauschten vergangene Woche im Gmeinds-Chäller Kleider und genossen Apéro und Unterhaltung.

«Der Spassfaktor steht im Vordergrund», sagt Evelyn Windisch, Organisatorin der 3. Kleidertausch-Party in Würenlos, «und was verbindet Frauen mehr als Apéro, Kleider und Freundinnen?» Was in Städten schon seit einigen Jahren funktioniert, tut es auch in Würenlos. «Am Anfang dachte ich, dass nach ein, zwei Durchführungen die Kleiderschränke geräumt sind und die Nachfrage nachlässt. Doch es ist nicht so.»
Das bestätigt auch Anouk Holthuizen, die mit Vanessa Kleeb vor fünf Jahren in einer Garage in Baden die erste Kleidertauschparty der Region durchführte. Gegen 200 Frauen kamen an den letzten Anlass. Wie auch in Würenlos zahlt man ein paar Franken Eintritt, mit dem die Unkosten wie etwa die Raummiete gedeckt werden. Während mancherorts festgelegt ist, wie viele Kleider man maximal mitbringen und mitnehmen darf, ist dies in Würenlos offen.
Der Kleiderberg, den die Frauen mit nach Hause nehmen, könnte denn unterschiedlicher nicht sein. Eine Besucherin störte sich daran, dass manche Frauen ganze Säcke Kleider einpackten. Das ist auch einer Betreuerin aufgefallen, worauf sie die Frau darauf ansprach. Es habe sich herausgestellt, dass die Frau keine finanziellen Mittel habe, um neue Kleider zu kaufen, und sie froh war, auch gleich ein paar Kleider für ihre Verwandtschaft mitzunehmen. Damit war das Thema für sie erledigt: «Die Frau braucht die Kleider und der Anlass lebt von der Grosszügigkeit», so die Helferin. In Anbetracht, dass Evelyn Windisch mit den übrig gebliebenen Kleidern neun 110-Liter-Säcke füllen und diese einem christlichen Hilfswerk spenden konnte, wird man auch am nächsten Anlass im Herbst grosszügig bleiben.