Feilschen um richtigen Steuerfuss

Die Stimmberechtigten haben dem Budget 2025 mit einem tieferen Steuerfuss von 97% zugestimmt. Eine lange Diskussion und verschiedene Anträge brauchte es dazu.

Während in anderen Gemeinden die Exekutiven gezwungen sind, die Steuern zu erhöhen, kann Würenlos seinen Satz setzen. Wie stark diese Reduktion sein soll und ob die Erhöhungen der Stellenpensen im Bereich Schulsozialarbeit, Steuer- und Finanzamt insgesamt 100 % betragen sollten, darüber diskutierten die 151 anwesenden Stimmberechtigten während eineinhalb Stunden. Pascal Renaud, Präsident der Finanzkommission, nahm das Budget in seinem Vortrag auseinander. Er prangerte den zu hohen Personal- sowie Sach- und Betriebsaufwand an. «Die Fiko findet die Steuerfussreduktion gut, es liegt aber mehr drin. Für ein ausgeglichenes Budget könnte man auf 92 % runter.» Der Antrag der Finanzkommission lautete schliesslich: Steuerfuss von 96 % und eine Plafonierung des Stellenzuwachses auf 40 %.

Mitte unterstützte Gemeinderat

Unterstützung erhielt die Fiko durch die FDP. Maja Wanner erklärte: «Die FDP findet, dass das Geld im Sack der Erwerbstätigen bleiben sollte. Man muss aber auch bereit sein, Steuern wieder zu erhöhen, wenn Investition ansteht.» Pascal Pfeffer von der SVP stellte den Antrag, die Steuern auf 95 % zu senken und den Stellenzuwachs auf 50 % zu beschränken. Die Mitte unterstützte den Gemeinderatsantrag. «Es macht keinen Sinn, die Steuern weiter runterzuschrauben, wenn man weiss, dass Investitionen anstehen», erklärte Harald Völker. Ein Votant befand, der Steuerfuss sei auf 99 % zu belassen, damit ein finanzielles Polster, etwa für ein Altersheim, aufgebaut werden könne.

«Können Kinder nicht stehen lassen»

Gemeindeammann Anton Möckel (parteilos) meinte: «Der Gemeinderat reagiert mit der Senkung entgegen dem Trend. Andere Gemeinden beschweren sich, dass Würenlos die Infrastruktur in anderen Gemeinden nutzt.» Und zur Stellenaufstockung bei der Schulsozialarbeit befand er: «Wir können die Kinder nicht einfach stehen lassen, damit tun wir auch etwas Gutes für die Gesellschaft.» Die Stimmberechtigten folgten schliesslich dem Antrag des Gemeinderates mit 109 Ja- zu 17 Nein-Stimmen.

Diskussion um Strassensanierung

Beim Verpflichtungskredit von 825000 Franken für die Sanierung der Strassen- und Werkleitungen an der Flühstrasse Ost meldeten sich vor allem Anwohnerinnen und Anwohner zu Wort. Grundsätzlich seien sie froh, dass nach einigen Rohrbrüchen die Strasse nun saniert würde. Allerdings befürchten sie, dass in einem Notfall die Strasse aufgrund der engen Platzverhältnisse von Sanitätsfahrzeugen nicht befahren werden könnte. «Uns geht es um die Kommunikation, alles muss funktionieren», sagte ein Anwohner. Der Kredit wurde schliesslich genehmigt. Ebenso die Einbürgerungen sowie der Wasserlieferungsvertrag mit dem Wasserverbund Limmattal und der dazugehörige Kredit für die Verbindungsleitung der Wasserversorgung Würenlos zur Gruppenwasserversorgung Furttal. Auch die neuen, erhöhten Löhne für das Gemeinderatsgremium für die Amtsperiode 2026 bis 2029 wurden genehmigt.

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