Tagesstrukturplätze sind gefragt
Würenlos überprüft das Angebot der ausserfamiliären Kinderbetreuung. Hierzu wurden 850 Fragebogen an Familien verschickt, 314 wurden ausgewertet.

Um festzustellen, welche Art der familien- und schulergänzenden Kinderbetreuung die Gemeinden anbieten sollen, wird jeweils eine Befragung durchgeführt. Die Fachstelle Kinder & Familien hat diese für die Gemeinde Würenlos ausgewertet. Mit einer Rücklaufquote von 37 Prozent war das Ergebnis ein gutes bis sehr gutes, wie die K & F in ihrem Bericht schreibt.
Von den im Januar 2025 versendeten 850 Fragebogen konnten 314 ausgewertet werden. Die Familien wurden gefragt, welche Betreuungsform sie bevorzugen: 157 gaben Tagesstrukturen mit Früh-, Mittags- und Nachmittagsbetreuung an, 107 sprachen sich für eine umfassende Tagesschule aus und 98 für eine Kindertagesstätte (Kita). Deren 79 plädierten für den Mittagstisch und 69 für die Betreuung durch Verwandte, Bekannte oder Nachbarn. Die Fachstelle meint dazu: Die Tagesstrukturen werden von den Familien in Würenlos bevorzugt. Am meisten Stimmen erhalten haben Tagesstrukturen, Mittagstisch und umfassende Tagesschule/Tageskindergarten. «Von insgesamt 587 Nennungen gehen 343 Stimmen in diese Richtung, was mehr als 58 Prozent ausmacht», heisst es im Bericht.
Der Mittagstisch boomt
Die zuständige Gemeinderätin Barbara Gerster Rytz (Mitte) hat damit gerechnet: «Wir wollten dies auch bestätigt haben und es waren Massnahmen in diese Richtung, die wir schon eingeleitet hatten.» Aktuell gibt es in Würenlos einen Mittagstisch für Kinder vom Kindergarten bis zur Oberstufe. «Wir konnten auf den Start des letzten Schuljahres hin den Mittagstisch ins Alte Pfarrhaus zügeln. Das war auch nötig, weil doppelt so viele Kinder für den Mittagstisch angemeldet waren. Da haben wir auch noch mehr Räume zur Verfügung», so Barbara Gerster Rytz.
Wenige Eltern würden Tarif zahlen
Gefragt wurde auch nach der Zufriedenheit mit der Betreuung von Kindern im Vorkindergartenalter. Der Bedarf an Kita-Plätzen sei vorhanden, so die Fachstelle. Anhand der Bedarfsanalyse solle das bestehende Angebot gleich bleiben oder leicht ausgebaut werden. Der Bedarf an Tagesstrukturplätzen ist allerdings viel grösser. Von 128 Rückmeldungen zum Kita-Bedarf gab es 214 Aussagen zu den Tagesstrukturen. Würenlos gilt als einkommensstarke Gemeinde. Doch bei der Bereitschaft, die vollen Tarife zu bezahlen, hapert es. «Von insgesamt 176 Stimmen, die eine Betreuung in Anspruch nehmen würden, sind gerade einmal 13 Prozent der Familien bereit, den vollen Tarif einer Kita (100 bis 140 Franken pro Tag) zu bezahlen», heisst es im Bericht weiter. Die Fachstelle empfiehlt der Gemeinde deshalb, sich Gedanken im Bezug auf das Elternbeitragsreglement zu machen. Gemäss diesem werden von 303 Familien 184 nicht berücksichtigt. Das sind 60 Prozent. Die Fachstelle befürchtet, dass sich dies im Zusammenhang mit der Zahlungsbereitschaft auf die Auslastung des Betreuungsangebotes auswirken könnte.
Arbeitsgruppe für die Umsetzung
Gemeinderätin Gerster Rytz sagt dazu: «Wir werden dies noch genauer inspizieren. Das ist ein allgemeines Phänomen, dass Leute sagen, sie hätten Bedarf, und wenn sie dann das Preisschild sehen, dann sinkt das Interesse wieder.»
Als Nächstes wird eine Arbeitsgruppe für die Umsetzung zusammengestellt. «Uns ist wichtig, dass man dies seriös prüft und schaut, was die Ziele sind. Und aufgrund dieser Prüfung sollen die Mitglieder der Arbeitsgruppe ausgesucht werden. Das ist der nächste Schritt.» Einen genauen Zeitplan für die Umsetzung des Betreuungskonzepts gibt es noch nicht. «Das ist ein Entwicklungsprozess», sagt sie.