Grundwasserstand unkritisch, Wassersparen trotzdem sinnvoll
Wenig Regen, grosse Hitze: Die Waldbrandgefahr steigt und der Wasserpegel sinkt. Auf Nachfrage bestätigen die Limmattalgemeinden jedoch, dass sich der Grundwasserstand weiterhin auf unkritischem Niveau befindet. Trotzdem mahnen sie zum sparsamen Umgang mit Wasser.
Die Gemeinde Spreitenbach rief in den Gemeinderatsnachrichten schon vergangene Woche zum «freiwilligen Wassersparen» auf. Sie schrieb: «Aufgrund der hohen Temperaturen und der anhaltenden Schönwetterphase ersucht der Gemeinderat die Bevölkerung, mit dem Wasser sparsam umzugehen. Autowaschen, Rasenwässern oder Poolfüllen soll vermieden werden.» Dies tat die Gemeinde, obwohl der Pegel bei Redaktionsschluss am Freitag noch nicht unter den Tiefststand von 2019 gefallen ist. «Im Vergleich dazu sind wir noch zwischen 0,15 und 1,13 Meter darüber», schreibt die Gemeinde.
In Spreitenbach gibt es drei Pumpwerke, die das Grundwasservorkommen nutzen. «Wir werden die Situation auch in den kommenden Wochen beobachten und gegebenenfalls weitere Massnahmen einleiten», schreibt Spreitenbach auf Anfrage weiter.
Auch in Killwangen befinden sich die Grundwasserstände auf unkritischem Niveau. «Sie werden täglich geprüft», so die Gemeinde. Selbstverständlich werde aufgrund der andauernden Trockenperiode ein spezielles Augenmerk auf dieWasserstände gelegt, jedoch müsse man zurzeit auf keine verbindlichen Massnahmen zurückgreifen, schreibt sie auf Anfrage. Über allfällige Anpassungen will sie die Bevölkerung auf ihrer Website und im Anschlagkasten informieren.
Grundwasserpumpwerk «Tägerhardwald»
Die Gemeinden Wettingen, Neuenhof und Würenlos nutzen das regionale Grundwasservorkommen zur Aufbereitung ihrer Trinkwasserversorgung. Die Trinkwassergewinnung der drei Gemeinden erfolgt hauptsächlich im Grundwasserpumpwerk «Tägerhardwald» in Würenlos. «Dessen Grundwasserstand wird stetig überwacht», schreibt die Gemeinde Würenlos im Namen der drei Gemeinden. Der Bestand befände sich weiterhin auf einem unkritischen Niveau. Aufgrund der anhaltenden Trockenheit sei der Pegel allerdings sinkend. Noch sind keine verbindlichen Massnahmen zum Wassersparen in den Gemeinden vorgesehen. Angesichts der voraussichtlich länger andauernden Trockenheit können zu einem späteren Zeitpunkt entsprechende Massnahmen zum Wassersparen jedoch nicht ausgeschlossen werden. «Es ist daher sinnvoll, bereits jetzt sparsam mit dem Wasser umzugehen, mit weniger Wasser den täglichen Bedarf zu erfüllen und auf nicht notwendige Anwendungen zu verzichten», schreibt die Gemeinde. Empfehlungen sind deshalb: Duschen statt Baden, Verzicht auf das Befüllen von privaten Pools, Rasen nicht mähen und nicht bewässern, keine Autowäsche, Sparprogramme bei Waschmaschinen und Spülmaschinen benützen.
Wegen Waldbrandgefahr gilt Gefahrenstufe 4 von 5
Die Trockenheit hat auch Auswirkung auf den Umgang mit Feuer. Der Kanton Aargau hat ein Feuerverbot im Wald und an Waldrändern ausgesprochen. Bei Redaktionsschluss galt im Kanton Aargau die Gefahrenstufe 4 von 5 (grosse Waldbrandgefahr). Im Abstand bis 200 Meter vom Wald darf kein Feuer entzündet werden. Im Siedlungsgebiet gibt es Verhaltensempfehlungen wie beispielsweise bei starkem Wind im Freien nicht zu feuern, Feuer nie unbeaufsichtigt zu lassen und vor dem Verlassen zu löschen sowie Löschwasser bereitzuhalten (siehe auch Box). Es ist gut möglich, dass die Massnahmen noch weiter verschärft werden.
Aktuelle Infos zur Waldbrandgefahr und allfälligen Einschränkungen im Umgang mit Feuer: www.ag.ch. Infos zum Wasser unter den Gemeindewebseiten.