Parteien machen Vorschläge fürs Alterszentrum

Wie soll es in Würenlos mit der Planung eines Alterszentrums weitergehen? Die Limmatwelle hat dazu die Parteien befragt.

Ein Vorschlag der Parteien, die Parzelle «Im Grund» (unten) für das Alterszentrum zu nutzen. zVg

Nach der negativen Antwort des Regierungsrats zur Beschwerde der Alterszentrum AG ist die Planung für ein Alterszentrum wieder offen. Die Limmatwelle wollte von den ansässigen Parteien wissen, wie sie die Situation beurteilen und wo sie allenfalls Platz für ein Alterszentrum sehen.

Die Mitte Würenlos hatte Ende September auf petitio.ch ihre Überzeugung bekundet, dass die Abklärungen für alternative Standorte zügig vorangetrieben werden sollten. 204 Personen fanden diese Idee unterstützenswert. Präsident Andreas Schorno schreibt: «Es besteht nach wie vor ein grosser Bedarf an einem Alterszentrum mit betreutem Wohnen und stationärer Pflege. Die aus den bisherigen Arbeiten gewonnenen Erkenntnisse sind sehr aktuell und sollen darum möglichst umgehend in die weiteren nächsten Arbeiten zur Standortevaluation, Realisierbarkeit, zu Rollen und Rollenträgern einfliessen.»

Die Kriterien für die möglichen Standorte sind für die Mitte-Partei die Nähe zum Zentrum, Anbindung an den öffentlichen Verkehr, der Zugang zu medizinischer Versorgung, Raumplanung, Verfügbarkeit und Finanzierung.

«Die bisherigen Erfahrungen zeigen, dass es für die Arbeiten von der Standortevaluation bis zur baulichen Realisierung mehrere Jahre braucht. Die geburtenstarken Jahrgänge werden schon in wenigen Jahren potenzielle Nutzerinnen und Nutzer von Alterswohnungen oder Pflegebetten sein. Auch dies spricht für ein engagiertes Weiterführen der Arbeiten. Ergo: Die Mitte Würenlos will klar, dass es mit dem Alterszentrum weitergehen soll, und erachtet den Bedarf für eine solche Institution als unverändert gegeben.»

Wunsch für Alterszentrum bleibt

Die GLP Würenlos hofft auf eine rasche Vorwärtsstrategie bei der Planung des Alterszentrums.

Die GLP ist mit den neusten Entwicklungen um das Alterszentrum auf der Zentrumswiese einverstanden und hofft auf eine baldige, solide Neuplanung. «Der Gemeinderat hat aus unserer Sicht richtig gehandelt, indem er kein hohes Prozessrisiko zur Durchsetzung des aktuellen Projekts eingegangen ist. Der Spielraum für eine Umsetzung wurde bis zum Regierungsrat geprüft und als nicht gegeben beurteilt», so Christoph Meier, GLP-Präsident Bezirk Baden.

Der Wunsch der Bevölkerung von Würenlos, ein Alterszentrum im Dorfzentrum zu bauen, sei legitim und bleibe bestehen. «Wir erachten es als eine wichtige Aufgabe der Gemeinde, sich für altersgemischtes Wohnen und eine hohe Qualität des Siedlungsraums einzusetzen. Dass dafür das knappe Land im Baurecht zur Verfügung gestellt wird, halten wir für eine gute Lösung, wobei das Denkmalschutzrecht beachtet werden sollte.» Die Partei schlägt vor: «Mit der Parzelle ‹Im Grund›, die nahe am Bahnhof und bei der Landi liegt, könnte die Gemeinde einen guten Alternativstandort entwickeln. Diese Option sollte nun ernsthaft geprüft werden.»

Standort «Wiemel» oder «Im Grund»

Für die FDP ist klar, dass sich der Standort Zentrumswiese mit dem Entscheid des Regierungsrates erledigt hat. Damit seien die Planungskosten von 2,3 Mio. Franken vermutlich vollständig verloren.

Mögliche andere Standorte sieht die FDP im vor Jahren durch die Bevölkerung verworfenen Gebiet im «Wiemel». «Dieser Standort müsste unter den aktuellen Gegebenheiten reevaluiert werden», schreibt Co-Präsident Pascal Renaud im Namen der FDP Würenlos. Ebenfalls in Betracht zieht die Partei den Standort «Im Grund». «Falls das aktuell in der Industriezone liegende Land durch die Gemeinde von den Eigentümern zu realistischen Konditionen übernommen und im Rahmen der BNO-Revision eine Spezialzone für ein Alterszentrum geschaffen werden könnte.» Nötig wäre dazu auch die Erschliessung über die Grosszelgstrasse, findet die FDP. «Im Grund» eigne sich aufgrund der Nähe zum Ärztezentrum, zum Bahnhof sowie zu den Einkaufsmöglichkeiten und Dienstleistungsbetrieben im Dorf. «Die FDP steht grundsätzlich einem Alterszentrum in Würenlos positiv gegenüber.» Zentral sei, dass die Landabgabe im Baurecht erfolgen und Planung, Bau und Betrieb den Spezialisten überlassen würde. Es soll keine neuen Experimente mehr durch die Gemeinde geben, selbst ein Alterszentrum zu planen und zu erstellen.

SVP für «Im Grund»

Auch die SVP spricht sich fürs Weitermachen aus. Gemäss Thomas Zollinger spricht sie sich für die Umzonung der Parzelle «Im Grund» in eine Zone für öffentliche Bauten aus im Rahmen der BNO-Revision. «Der Standort wäre optimal bezüglich Anbindung an den Verkehr, an das medizinische Zentrum, die Einkaufsmöglichkeiten. Natürlich hinge eine Projektaufgleisung auch vom Kaufpreis der Landparzellen ab, um sie nachher allenfalls einem externen Betreiber für ein Alterszentrum im Baurecht abzutreten», so der Präsident der SVP-Ortspartei Würenlos. Wichtig sei auch die bauliche Einpassung in die Dorfstruktur. Eine maximale Ausnützung werde nicht angestrebt, doch die Rentabilität müsse gewährleistet sein.

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