25 Franken für den Wald
Der Wald erbringt vielfältige Leistungen zum Wohl der Allgemeinheit. Der Erlös aus dem Holzverkauf deckt die Kosten nicht mehr.
«Umfragen haben ergeben, dass der Wald der Bevölkerung viel wert ist», sagt Peter Muntwyler, Förster des Reviers Heitersberg (Spreitenbach, Killwangen, Bellikon, Remetschwil, Oberrohrdorf). Er ist Mitglied des Initiativkomitees, das Ende März mit der Unterschriftensammlung für die Aargauische Volksinitiative «Ja! für euse Wald» begonnen hatte. Bereits haben 2000 Personen unterschrieben. 3000 sind nötig. Ziel des breit aufgestellten Initiativkomitees unter Federführung des Försterverbands sind 10000 Unterschriften.
«Ja! für euse Wald» will, dass 25 Franken pro Einwohner aus der Kantonskasse in den Wald fliessen. Dadurch steigen die Beiträge von bisher jährlich 5 Mio. Franken auf 16 Mio. Franken. Das entspricht rund 0,4 Prozent des Kantonsbudgets – für ein Drittel der Kantonsfläche (49000 Hektaren Wald). «Ohne Mittel des Kantons wissen wir nicht, wo wir in fünf Jahren stehen werden», lässt sich Urs Gsell, Förster und Vater derInitiative, in der AZ zitieren.
Denn: Zahlreiche Leistungen, die der Wald für die gesamte Bevölkerung erbringt, können seit einigen Jahren aufgrund der sinkenden Holzpreise nicht mehr quersubventioniert werden: «Die reine Holzernte ist heute noch knapp kostendeckend», sagt Muntwyler. Aber da wären auch noch der Unterhalt des 4000 Kilometer umfassenden Waldstrassennetzes, die bodenschonende Waldbewirtschaftung, die Förderung der Biodiversität oder die Waldpflege zur Erhaltung der Schutzfunktion.
Was würden die 25 Franken dem eigenen Forstrevier bringen? «Die Einwohner- und Ortsbürgergemeinden bezahlen heute den Wegunterhalt; hier würden sie entlastet», sagt Muntwyler. Ausserdem wäre es eine Investition in die Zukunft: «Wir heutigen Förster durften Wälder übernehmen, die über Jahrzehnte gewachsen sind. Es wäre schade, wenn wir nicht weiter in die Pflege investieren würden», sagt Muntwyler mit Blick auf die nächsten 80 bis 100 Jahre: «Eine lange Zeit beim heutigen Wirtschaftstempo.»