Vorgesorgt für Halloween
Mit Prävention, Präsenz und Zusammenarbeit will man verhindern, dass es am heutigen Halloween-Abend wieder ausartet.
Ein in Brand gesetztes Auto, Polizisten, die von maskierten Personen mit Steinen und Eiern beworfen wurden, und Vandalismus: Die Bilanz des letztjährigen Halloween war ernüchternd, insbesondere in Spreitenbach. Die Behörden haben reagiert. Die Gemeinde Spreitenbach teilte Mitte Oktober mit, dass sie im letzten Jahr sämtliche Vorfälle zur Anzeige gebracht hat (die Limmatwelle berichtete). Dank der kooperativen Zusammenarbeit zwischen der Gemeinde und der Polizei sei es gelungen, mehrere der verantwortlichen Täter zu identifizieren.Rund 20 Jugendliche wurden angezeigt und mussten sich vor der Jugendanwaltschaft verantworten. Sie müssen mit Geldbussen rechnen oder Sozialstunden leisten.
«Die Gemeinde Spreitenbach hat sich bei solchen Straftaten der Nulltoleranz verschrieben», schreibt die Gemeinde. Sie habe ihr Sicherheitsdispositiv erneut erhöht und werde auch in diesem Jahr konsequent gegen Vandalismus vorgehen.
Um die Sicherheit in Spreitenbach zu stärken, hat die Gemeinde im Frühjahr 2024 ein Videoüberwachungskonzept eingeführt. Dieses überwacht die öffentlichen Einrichtungen, wie auch die Schule, und trägt somit zur Prävention von Vandalismus bei. Zudem hat die Gemeinde das Projekt «Chance Spreiti – Initiative für ein gesundes Aufwachsen» gestartet.
Eltern und Kinder sensibilisiert
Nebst verschiedenen Patrouillen der Kantons- und der Regionalpolizei stehen heute auch Zivilschützer und private Sicherheitsdienste sowie teilweise Feuerwehrleute im Einsatz. «Wir werden an Halloween die sichtbare Präsenz erhöhen, auch wenn wir wissen, dass wir nicht überall sein können», sagt der Chef der Regionalpolizei Wettingen-Limmattal Oliver Bär. Aufgrund der letztjährigen Ereignisse seien Schulen seitens Regionalpolizei sensibilisiert und die Schülerinnen und Schüler von den Jugendpolizisten an Vorträgen aufgeklärt worden. So will man den Kindern schon früh aufzuzeigen, was für Konsequenzen auf Sachbeschädigung, Vandalismus und andere Straftaten folgen. Etwa, dass das Bewerfen einer Fassade mit Eiern eine Sachbeschädigung ist und sie je nach Höhe und Beschaffenheit der Oberfläche sehr aufwendig zu reinigen ist oder komplett neu gestrichen werden muss.
Der Spreitenbacher Schulleiter Stefan Wagner bestätigt, dass das Thema beispielsweise in Klassenstunden thematisiert wird. «Zudem wurde die Mitteilung der Gemeinde an die Eltern weiterverschickt. Die Schule empfiehlt, dass die Kinder an Halloween daheimbleiben.» Allerdings seien auch ältere Jugendliche, die nicht mehr die Schule Spreitenbach besuchen, in die Vorfälle involviert gewesen, betont Wagner. Dies wurde von der Oberstaatsanwaltschaft bestätigt.
Auch in Wettingen arbeiten Schule, Jugendarbeit, Polizei und Gemeinde zusammen. Die Empfehlungen des Kantons wurden ebenfalls via Klapp, das Kommunikationsmittel der Schule, an die Eltern weitergeleitet. «Im Unterricht wird altersgerecht über den Brauch von Halloween aufgeklärt und darauf sensibilisiert, wann man sich strafbar macht», sagt Nicole Merkli.