4,33 von 5 Punkten erhalten
Die Ergebnisse der Elternbefragung in Killwangen zeigen: Sie sind zufriedener als noch vor zwei Jahren.
Ausgerechnet im Coronajahr 2020 stand in Killwangen wieder eine interne Schulevaluation an. Ein Stresstest nicht nur deswegen, sondern auch weil die letzte Elternbefragung 2018 Schwächen beim Qualitätsmanagement aufgezeigt hatte. Im Jahr 2016 sahen sich Schulleitung und Schulpflege mit Vorwürfen konfrontiert: Eltern meldeten, dass ihr Kind gemobbt werde, und mokierten, dass erst nach Einschalten der kantonalen Aufsicht gehandelt wurde. Zu den Vorwürfen von damals möchte Daniel Vontobel, Schulpflegepräsident, nicht mehr Stellung nehmen. Die aktuellen Resultate hätten nichts mehr mit der Vergangenheit zu tun. Die Daten geben Vontobel recht: Die Fragen zu den Themen Gewalt und Mobbing wurden im Schnitt fast 8 Prozent besser bewertet als noch 2018 – obschon es auch dort noch negative Stimmen gibt.
Primär positive Antworten
Die Rückmeldungen sind zum allergrössten Teil positiv, ergibt die Elternumfrage, die eine um ein Drittel höhere Rücklaufquote als die letzte hat. Daniel Vontobel zeigt sich zufrieden. «Zum einen ist die Kommunikation deutlich besser geworden, das hat einiges mit der neuen Klapp-App zu tun», erklärt Vontobel. Die Klapp-App ermöglicht einen direkteren und einfacheren Austausch von Informationen zwischen Schule und Eltern. «Wir sind sehr froh, entschieden wir uns für die App schon vor der Pandemie, das hat beim kurzfristig angeordneten Fernunterricht vieles erleichtert.»
Insgesamt habe es «viele positive Kommentare» gegeben und die meisten Fragen wurden mit vier oder fünf von insgesamt fünf möglichen Punkten bewertet – mit einem Durchschnitt von 4,33 Punkten, heisst es in einer Elterninformation, welche die Umfrageresultate zusammenfasst. Eine Steigerung von 0,11 Prozentpunkten gegenüber der Befragung 2018. Fast 8 Prozent mehr Eltern sind mit der Arbeit der Schule zufriedener als noch 2018. Bei der Frage, ob die Resultate besser oder schlechter als erwartet ausgefallen seien, zögert Vontobel kurz und sagt dann, man habe durch diese Umfrage festgestellt, man sei «auf dem richtigen Weg». Auch habe man Tipps von den Eltern erhalten. Diese Situation spiegelt sich auch in den Resultaten wider: Die Frage zu den Möglichkeiten für eine Kontaktaufnahme mit der Schule gehört zu den zehn höchstbewerteten Antworten 2020, gleichzeitig aber zu jenen, die am meisten verloren haben.
Auch leere Antworten eingegangen
Auffallend sind jedoch einige Fragen, die von einer nicht unerheblichen Zahl an Eltern gar nicht beantwortet worden sind. Dies betrifft vor allem Fragen zum Konfliktverhalten der Schule. Das zu bewerten, ist schwierig: «Das mussten wir auch interpretieren», erklärt Vontobel. Es komme darauf an, auf welcher Stufe die leeren Antworten eingegangen seien. «Wer mit der Schulleitung nie ein Problem hat oder das Beschwerdemanagement nicht in Anspruch nehmen muss, kann das nicht beurteilen. Deshalb hatte man die Möglichkeit, keine Antwort zu geben.» Gerade aber auf Kindergartenstufe gebe es «kaum Berührungspunkte mit der Schulleitung, geschweige denn mit der Schulpflege». Tatsächlich finden sich die meisten leer eingelegten Antworten in den unteren Schulstufen. Warum das nur genau bei diesen Fragen zutrifft, obwohl dieselbe Begründung auch bei anderen Fragen möglich gewesen wäre, kann Vontobel nicht sagen. «Wir mussten uns an die Fakten halten», sagt der Schulpfleger, und nur beantwortete Fragen seien Fakten, einen Interpretationsspielraum gebe es bei solchen Fragen immer. Zusätzlich hat die Coronakrise der Schulpflege in die Pläne gefunkt. Vor zwei Jahren habe man eine Feedbackveranstaltung gemacht und in solchen Fällen Rückfragen gestellt, das sei jetzt aber nicht möglich gewesen. «Wo es Verbesserungspotenzial gibt, ist meistens keine Überraschung», sagt Vontobel. Gleichzeitig habe man manchmal selber «Scheuklappen» an. Gerade deswegen seien Rückmeldungen so wichtig. Bei negativen Feedbacks versuche man, so schnell wie möglich zu agieren und womöglich nochmals Rückantwort einzuholen.