Auch in Killwangen Schulsozialarbeit

Mit 52 Ja- und 6 Nein-Stimmen wurde an der Gemeindeversammlung nach längerer Diskussion der Einführung der Schulsozialarbeit zugestimmt.

Auf Wiedersehen Michael Kurz (l.) von der Schulsozialarbeit Wettingen verabschiedet sich nach der Gemeindeversammlung von Vizeammann Walter Hubmann.Fotos: bär Voten aus der Bevölkerung zur Einführung der Schulsozialarbeit. Luigi Palazzo (l.) freut sich über die Einbürgerung.

Auf Wiedersehen Michael Kurz (l.) von der Schulsozialarbeit Wettingen verabschiedet sich nach der Gemeindeversammlung von Vizeammann Walter Hubmann.Fotos: bär Voten aus der Bevölkerung zur Einführung der Schulsozialarbeit. Luigi Palazzo (l.) freut sich über die Einbürgerung.

«Muss das auch noch sein», habe Vizeammann Walter Hubmann gedacht, als die Anfrage für die Einführung einer Schulsozialarbeit kam. Beim genauen Hinsehen habe man im Gemeinderat jedoch schnell die vielen Vorteile gesehen. Man dürfe sich nicht von der ländlichen Idylle täuschen lassen, es gebe auch an der Primarschule in Killwangen mehrere Fälle, bei denen man im letzten Schuljahr intervenieren musste.

«Ein Fall kostete die Gemeinde 25000 Franken, der Brand ist zwar gelöscht, es glüht jedoch immer noch. Mit einer Schulsozial-arbeit könnte man solche Fälle flächendeckend und günstigerlöschen», so Hubmann. Der Gemeinderat beantragte deshalb beim Souverän die Einführung der Schulsozialarbeit per 1. Januar 2016, die wiederkehrende jährliche Kosten von 63200 Franken verursacht.

An der Gemeindeversammlung wurde intensiv über dieses Traktandum 7 diskutiert. Ein Einwohner fand die Einführung eines 40-Stellen-Pensums zu hoch und wollte wissen, was man dafür bekomme. «Wenn wir eine Schulsozialarbeit wollen, kommen wir um dieses Pensum nicht herum», antwortete Hubmann. Er erläuterte, dass man verschiedene Varianten geprüft und kein Angebot unter 40 Prozent erhalten habe. Die Zusammenarbeit mit der Gemeinde Spreitenbach sei nicht zustande gekommen, weil eine Erhöhung des Stellenpensums der Schulsozialarbeit von der Gemeindeversammlung hätte abgesegnet werden müssen. «Die Variante mit Wettingen ist zwar nicht die günstigste, aber auch nicht die teuerste. Da wir in anderen Bereichen schon sehr gut mit dieser Gemeinde zusammenarbeiten und ein ernstgenommener Partner sind, haben wir uns für diese Variante entschieden.»

In Wettingen wurde die Schulsozialarbeit vor 13 Jahren eingeführt, Killwangen kann sowohl von deren Erfahrung als auch von einem grossen Team profitieren. Schulleiter Urs Bolliger bestätigte den Bedarf. «Ein Grossteil der Arbeit wird nicht das Feuerlöschen sein, sondern eine präventive Basis zu legen. Auch die Beratung von Lehrpersonen und Schulleitung gehört dazu.» Ein Einwohner fragte, warum man die Stelle nicht intern besetze, worauf Schulpflegerin Liliane Zeindler zu bedenken gab, dass man in Killwangen keine ideale Lösung für das Ansiedeln der Stelle hätte. Durch eine externe Stelle könne man auch die Schweigepflicht gewährleisten und komme nicht in einen Rollenkonflikt.

Mit 52 Ja und 6 Nein-Stimmen folgte der Souverän dem Antrag des Gemeinderates und stimmte der Einführung ab 1. Januar 2016 klar zu.

Alle anderen Traktanden gingen diskussionslos über die Bühne. Einzig mit dem Antrag, die Kompetenz über die Einbürgerungen dem Gemeinderat zu übergeben, scheint ein Teil Mühe zu haben. Er fand mit 39 Stimmen zwar eine Mehrheit, 22 Personen stimmten jedoch dagegen. Da die Änderung des Gemeindegesetzes dem Referendum untersteht, hat der Souverän nochmals die Möglichkeit, darüber abzustimmen. Vizeammann Hubman, der das Geschäft vorstellte, sieht trotz Kompetenzabgabe einen Mehrwert für das Stimmvolk. «Einwände können uns weiterhin mitgeteilt werden, ohne dass man dafür wie bisher an der Gemeindeversammlung aufstehen und sich exponieren muss.»

Beim Kreditbegehren von 448000 Franken für die Sanierung der Sennenbergstrasse regte ein Anwohner an, mit den Anwohnern Gespräche zu führen, um allfällige weitere, nicht gut funktionierende Anschlüsse mitzusanieren.

 

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