Baufirma gepfuscht: Jetzt ist der Kindergarten undicht
Unter dem Kindergarten Zelgli sammelt sich Wasser an: ein Garantiefall. Doch niemand will zahlen.
Klemmende Türen, Verwerfungen und Farbverfärbungen an den Wänden: Bereits 2015, knapp ein Jahr nach der Eröffnung, wurden erste Schäden im Doppelkindergarten Zelgli festgestellt.
Letztes Jahr sammelte sich dann Wasser unter der Bodenplatte an. Darauf wurde das Gebäude im Dezember neu abgedichtet. Doch bereits im Januar stellte der Hausdienst erneut Wasser unter dem Gebäude fest.
Nun hätten in den Sportferien erneute Sanierunsarbeiten stattfinden sollen. Diese blieben aber aus: Die beteiligten Unternehmen konnten die Versicherungs- und Haftungsfrage untereinander nicht klären.
«Im dümmsten Fall ziehen sich diese Abklärungen unabsehbar hin», sagt Jürg Lienberger, Ressortvorsteher Bauwesen. Der Gemeinderat versuche aber, alles in Bewegung zu setzen, dass die Arbeiten innert nützlicher Frist erledigt werden.
Spenglerfirma hat gepfuscht
Bei den Schäden handelt es sich um Garantiefälle. «Für die Gemeinde fallen daher keine Kosten an», so Lienberger. Der Vertragspartner der Gemeinde ist die Holzbaufirma Häring AG. Diese hat wiederum ein Subunternehmen mit der Vergabe der Arbeiten beauftragt.
Doch die Spenglerfirma, welche sich um die Dichtungsarbeiten kümmerte, hat gepfuscht. Bei den Sanierungsarbeiten vergangnen Herbst wurden die Dichtungen an den im Boden liegenden Aussenwänden überprüft: «Es stellte sich heraus, dass die Abdichtungen absolut unfachmännisch ausgeführt wurden», sagt Lienberger.
Der Haken: Das damals zuständige Spenglerunternehmen ist in der Zwischenzeit Konkurs gegangen. Daher müssen nun die verbleibenden Unternehmen die Kostenfrage untereinander klären.
So lange sammelt sich weiterhin Wasser unter dem Gebäude an. «Besonders bei starken Regenfällen wie Anfang Januar passiert es», erklärt Lienberger. Wo das Wasser genau eintritt, ist unklar. Denn im Dezember wurden bereits die drei Aussenwände unter der Bodenplatte abgedichtet.
Kindergarten-Betrieb wird nicht gestört
Momentan saugt ein Bautrockner die Wasseransammlung unter dem Gebäude hervor. Damit die rund vierzig Kindergartenkinder von diesen Arbeiten nicht gestört werden, passiert dies nur an den Wochenenden.
Deshalb könnten auch die anstehenden Sanierungsarbeiten frühestens in den Frühlingsferien vorgenommen werden – sollten sich die zuständigen Unternehmen bis dahin einigen können.
Der Gemeinderat hat sich inzwischen Unterstützung bei einem erfahrenen Baujuristen geholt. Lienberger: «Denn wir wollen diese Garantiearbeiten so bald wie möglich erledigt haben.» Wenn der Kindergarten dann endlich dicht ist, läuft noch einmal eine Garantiezeit von fünf Jahren an.