Besuch im Hotel und im Hof
Einen Blick hinter die Hotelkulissen werfen, Gemüse ernten, singen und tanzen: Knapp 200 Kinder aus Killwangen und Spreitenbach besuchten das von Müttern organisierte Ferienprogramm.
«Was schätzt ihr, wie schwer Lena ist?», fragt Karl Meier in die Runde. Anik hält den Sakerfalken gerade auf ihrer Hand, die sie zuvor mit einem dicken Handschuh geschützt hat. Ohne diesen Schutz hätte es gefährlich werden können. «Denn der Falkenzahn ist spitzig und scharf», hatte Meier die Kinder vorgängig aufgeklärt. Dank guter Vorbereitung getrauten sich schliesslich alle Kinder, den Greifvogel zu halten und konnten das Gewicht von 1,1 Kilogramm ungefähr abschätzen.
Der Nachmittag mit dem Falkner war nicht der einzige Kurs mit Tierbesuch. Auch auf dem Bauernhof, beim Reiten oder am Hundekurs lernten die Kinder Tiere näher kennen. Bei Letzterem ging es auch darum, Kindern durch gezielte Prävention die Angst vor Hunden zu nehmen, ihnen aber auch einen gesunden Respekt zu vermitteln. «Mir hat es geholfen», sagt der neunjährige Matteo, der zuvor mehr Angst als Respekt vor den Vierbeinern hatte.
Ferienprogramm für daheimgebliebene Kinder
Bereits zum siebten Mal nutzten Schulkinder und Kindergärtler aus Spreitenbach, und zum vierten Mal auch aus Killwangen, das Angebot des «Ferienspass». 10 Mütter aus Spreitenbach und 3 aus Killwangen hatten 45 verschiedene Kurse organisiert, die vergangene Woche angeboten wurden. Trägerschaft ist seit sieben Jahren der Familientreff Spreitenbach, eine Untergruppe des Katholischen Frauenvereins. Dank ehrenamtlichem Engagement der Mütter und Unterstützung der Einwohnergemeinden und von lokalen Sponsoren konnten die Kurse zum Preis zwischen 5 und 50 Franken angeboten werden. «Es ist eine gute Sache und mir die Zeit wert», sagt Serena Baggio. Sie ist eine der Mitorganisatorinnen, wie auch Sibylle Müller: «Der Lohn ist die Freude der Kinder und die Dankbarkeit der Eltern.» Das bestätigen auch viele Kursleiter. «Es ist schön, den Kinder zu zeigen, wo das Gemüse wächst», sagt Heidi Weber, die auf ihrem Bauernhof Einblick in den Gemüsebau gab. Falkner Karl Meier doppelt nach: «Ich lasse andere gerne an dem teilhaben, was mich fasziniert.» Spätestens als er den Kindern beim Abschied Falkenfedern verschenkt, ist der Funke seiner Leidenschaft auf sie übergesprungen.