Betreuungsangebote gefordert
An der Gemeindeversammlung in Killwangen wurde ein Antrag zur Schaffung von familienergänzender Kinderbetreuung überwiesen.
Nach einer halben Stunde hatten die 92 Personen an der Gemeindeversammlung die ersten sechs Traktanden bereits durchgewunken. Einzig die Erneuerung des Fusswegs auf dem Friedhof gab zu reden. Der Gemeinderat will die Zugänglichkeit für Menschen im Rollstuhl undältere Personen verbessern und schlug vor, die Mergelflächen zu erneuern. Obwohl der dafür notwendige Kredit mit 125000 Franken unter der gesetzlichen Kostengrenze liegt, über die extra abgestimmt werden muss, wollte der Gemeinderat ihn nicht im Budget «verstecken», wie Gemeinderat Hanspeter Schmid (parteilos) sagte und begründete: «Weil das Thema emotionalist. Daraufhin stellte der Killwangener Mitte-Parteipräsident Markus Würsch den Änderungsantrag, anstelle des Einbaus eines Teerbelags in diesem Bereich Verbundsteine oder einen ähnlichen rollstuhlgängigen Bodenbelag einzubauen. «Ein schwarzer Bodenbelag erhitzt sich um einiges stärker», begründete er. Die Stimmbevölkerung folgte seinem Antrag und Schmid versprach, die Sanierung nochmals mit Fachleuten anzuschauen.
Anschliessend informierte Gemeindeammann Markus Schmid (Mitte) über den schlechten Zustand der Gebäudehüllen des alten Schultraktes Zelgli und der Turnhalle. «Weil das Dach nicht dicht ist, haben wir immer ein bisschen Angst vor langen Regenperioden.» Dem für die Sanierung notwendigen Kredit von 160000 Franken wurde grossmehrheitlich zugestimmt.
2 Prozent Lohnerhöhung
Dem Budget 2025 mit einem gleichbleibenden Steuerfuss von 105 Prozent wurde grossmehrheitlich zugestimmt – schliesslich weist es einen Ertragsüberschuss von 408690 Franken aus. «Wir profitieren von höheren Steuereinnahmen durch Zuzüger. Tatsache ist aber auch, dass die nicht beeinflussbaren Kosten ständig steigen», so Markus Schmid. Eine Anwesende wollte wissen, wieso «ein so grosser Posten» für die Bekämpfung von Autoposerlärm ins Budget aufgenommen wurde. Schmid sagte, die 20000 Franken seien ein «Vorsichtsbetrag» für den Fall, dass man reagieren müsse. Nachdem die Standortgemeinde Würenlos im Rahmen einer Baubewilligung die Kurzparkzeit verkürzt habe, sei es ruhiger geworden.
Würsch war die Lohnerhöhung fürs Gemeindepersonal zu viel: «Das sind 28000 Franken.» Zudem stellte er Beförderungen in Frage und wollte wissen, ob der Gemeinderat Einfluss bei der Spitex nehme, insbesondere wegen der steigenden Kosten. Markus Schmid wies darauf hin, dass die Lohnerhöhung nicht grundsätzlich, sondern individuell ausgeschüttet werde, talentierte Mitarbeitende ausgebildet und weiterbeschäftigt würden und die Gemeinde im Veränderungsprozess der Spitex involviert sei.
Antrag deutlich überwiesen
Unter «Verschiedenes» stellte Roland Egloff den Antrag an den Gemeinderat, bis zur nächsten Gemeindeversammlung im Juni 2025 drei Lösungsoptionen zur Umsetzung der Kinderbetreuung und deren finanzielle Konsequenzen zu erarbeiten und zum Entscheid vorzulegen. Das Thema hatte schon vorgängig zu Diskussionen geführt. An der Politinfo hatte die zuständige Gemeinderätin Christine Gisler (parteilos) informiert, dass der im Werkhofsaal geplante Kinderhort nicht realisiert werden kann (die Limmatwelle berichtete). Für die Umnutzung wären Brandschutzmassnahmen von bis zu 70000 Franken nötig gewesen. Da dieser Betrag nicht im Budget 2025 vorgesehen war, wurde das Projekt gestoppt. Weil Egloffs Antrag mit61 Ja-Stimmen überwiesen wurde, nimmt der Gemeinderat ihn «sehr gerne entgegen», wie Markus Schmid an der Gemeindeversammlung versicherte.