In der Welt der 50er-Jahre
In Spreitenbach wurden Szenen des Films «Hallo Betty» gedreht. Der Film kommt im November in die Kinos.

Ein weisser VW-Käfer ist am Wegrand parkiert. Damen in langen Röcken mit Hut und Mantel sowie Herren in grauen Anzügen schreiten den Kirchweg von der katholischen Kirche her hinab. Man grüsst sich freundlich. Dazwischen taucht Emmi Creolas Ehemann Ernst (gespielt von Martin Vischer) vollbepackt mit Einkaufstaschen am Arm auf. Er geht bis zum Zelt mit den Kameras. Dann ist die Szene beendet und sie wird auch noch einige Male wiederholt werden.
Der Film «Hallo Betty» spielt in den 1950er-Jahren und erzählt aus dem Leben der Werbetexterin Emmi Creola, gespielt von Sarah Spale. Sie sollte die Produkte einer Speiseölfirma vermarkten und erfand dafür die Kunstfigur «Betty Bossi». Die «Köchin und Hausfrau der Nation» wurde rasch populär und erhielt jede Menge Fanpost und Fragen rund ums Thema Familie und Kochen. Produzent Peter Reichenbach sagt: «Jede Generation hat ihre eigene Geschichte mit Betty Bossi.»
Drei Tage in Spreitenbach gedreht
Um in Spreitenbach drehen zu dürfen, bedurfte es einer Drehbewilligung durch die Gemeinde. Denn die Eich- und die Kirchstrasse mussten kurzzeitig gesperrt werden. «Draussen zu drehen, ist relativ schwierig», erklärt Peter Reichenbach. Das sah man am Montagnachmittag vor Ort, als es regnete. Die Statistinnen und Statisten warteten in Unterständen auf ihren Einsatz, Zelte wurden aufgebaut, um das technische Equipment vor dem Regen zu schützen. Bis eine Szene im Kasten ist, braucht es vor allem eines – Geduld. Mehrere Male geht Martin Vischer die Kirchstrasse mit den verschiedenen Einkaufstüten und Körben hinunter. Für den Film «Hallo Betty» der C-Films AG sind dieselben Leute involviert wie beim Film «Platzspitzbaby». Regie führt Pierre Monnard, das Drehbuch stammt von André Küttel und Hauptdarstellerin ist Sarah Spale.
Doch warum gibt es einen Film über die Kunstfigur? «Betty Bossi ist eine Ikone, ein Teil der Schweizer Kultur», erklärt Produzent Reichenbach. Und Spreitenbach wurde aus logistischen und organisatorischen Gründen für die Dreharbeiten ausgewählt. Während der Drehzeit konnte sich das Filmteam – mit über 100 Personen – im Schulhaus Seefeld aufhalten, da noch Ferien sind. Für die Aussenszenen brauchte es ein altes Haus, das dem Stil der 1950er-Jahre entsprach.