Die Ägypter haben das Zepter übernommen
An der diesjährigen Regierungsübernahme mit ägyptischem Flair wurde der Gemeinderat auf die Schippe genommen.
Mitten im Dorf übernahmen die Fasnächtler vor einer Woche in Spreitenbach das Zepter. «Es ist sicher nicht einfach, die Traditionen aufrechtzuerhalten und doch modern und attraktiv zu sein», sagte Bea Isenschmid, Präsidentin der Spreitenbacher Gugge Bräusi-Vögel und fügte an: «Somit denke ich, ist es für den Gemeinderat völlig okay, jetzt ein paar Tage in eine Verschlusspause gehen.»
Bevor die Gemeinderatsmitglieder jedoch durchatmen konnten, mussten sie sich einige fasnächtliche Sprüche gefallen lassen. Der abtretende Gemeinderat Edgar Benz wurde auf die «auf unerklärliche Weise» aufgetretenen Schulden bei den Spreitenbacher Werken angesprochen. Auch der vom Volk abgelehnte Kredit für die Realisierung des Boostockstegs und die Begegnungszone waren Thema und wurden bei den anstehenden Wahlen gleich wieder aufgegriffen: «Wo eine Brücke ist, da ist auch ein Weg. Mal schauen, wer da den richtigen Weg findet.»
Trotz Abwesenheit wurde auch Gemeindepräsident Markus Mötteli auf die Schippe genommen und gleichzeitig Bezug zum diesjährigen Guggen-Fasnachts-Motto «Ägypten» genommen. Es sei kein Zufall, dass er nicht anwesend sei; im alten Ägypten hätte man die Pyramidenwand hochklettern müssen: «Schaut mal an die Shoppi-Wand, seht ihr dort die grau-weissen Flecken? Mötteli ist immer noch am Hochklettern.»
Spende für Verein Hörschatz
Zur Tradition dieser Regierungsübernahme gehört auch die Übergabe einer Spende. Dieses Jahr geht sie an den Verein Hörschatz. Fachleute unterstützen schwer erkrankte Eltern, ihr Leben in einer Audiobiografie festzuhalten, um so ihren minderjährigen Kindern eine Erinnerung zu hinterlassen.
Der Gemeinderat nahm den Auftrag, das Geld zu überweisen, gerne an. «Aber natürlich erst in zehn Tagen, wenn wir wieder regieren», sagte Vize-Gemeindepräsidentin Doris Schmid schmunzelnd. (bär/LiWe)