Die Limmattalbahn spaltet die Stimmberechtigten an der Sommergmeind
Nach langer Diskussion nimmt der Souverän den Kredit für die Limmattalbahn an.
«Ich fordere die Stimmberechtigten auf, die Traktanden sechs und sieben abzulehnen. Wir können dann schauen, wie die Reaktion der Limmattalbahn aussieht», sagte ein Stimmberechtigter an der Gemeindeversammlung vom vergangenen Mittwoch. Damit war die Diskussion lanciert: Die Traktanden sechs und sieben behandelten einen Verpflichtungskredit und die Kostenbeteiligung für die Limmattalbahn (LTB).
Gemeinderat Hanspeter Schmid präsentierte die Ausgangslage: «Damit die LTB gebaut werden kann, müssen einige der aktuellen Werkleitungen verlegt und die Strassenflächen angepasst werden.» Killwangen muss sich an diesem Kredit mit 555000 Franken beteiligen. Schmid: «Wenn wir nicht Ja sagen, wird die LTB den Rechtsweg einschlagen.»
Kurz darauf ergriff der eingangs erwähnte Stimmberechtigte das Wort: «Das kommt mir schräg rein. Wir leben doch in einer Demokratie?» Er forderte mehrmals dazu auf, den Kredit abzulehnen. «Wenn wir geschickt verhandeln, holen wir vielleicht noch mehr heraus», meinte er und erhielt vereinzelt Szenenapplaus. Dem widersprach Schmid vehement: «Es werden weitere Kosten auf uns zukommen. Die LTB wird den Rechtsweg mit Sicherheit gehen.» Nun schaltete sich Vizegemeindeammann Walter Hubmann ein: «Die Zahlen, die wir heute präsentieren, sind schon verhandelt.»
Dann hatte die Diskussion ihren Höhepunkt: Mehrere Stimmberechtigte ergriffen das Wort, votierten für die Ablehnung des Kredits. Auch der Gemeindeammann meldete sich: «Das ist ein Gemeinschaftsprojekt der Kantone Aargau und Zürich. Wir haben in den Verhandlungen das beste Angebot herausgeholt. Wenn wir den Rechtsstreit verlieren, wird die LTB das Angebot zurückziehen.»
Als es zur Abstimmung kam, hatten nur die Gegner des Kredits ihre Meinung geäussert. Könnte der Kredit tatsächlich abgelehnt werden? Die Diskussion trügte: Der Souverän nahm den Kredit mit 65 Ja- zu 14 Nein-Stimmen an. 7 Stimmberechtigte enthielten sich ihres Votums.
Der Bau der LTB möchte der Gemeinderat nutzen, um auch eigene Projekte auszuführen. Es sollen neue Frisch- und Abwasserleitungen rund um den Bahnhof gebaut werden. Das Volk nahm den Kredit von 942000 Franken an. Traktandum sieben behandelte die Kosten für bauliche Massnahmen in Verbindung mit der LTB, die auf dem Boden realisiert werden sollen: Busdächer, Veloständer, eine Brücke. Killwangen muss sich mit 424338 Franken daran beteiligen. Der Souverän genehmigte ihn mit 69 Ja- zu 8 Nein-Stimmen.
Bis dahin hatte die Versammlung ihren gewohnten Gang genommen: Das Stimmvolk genehmigte sowohl den Rechenschaftsbericht als auch die Jahresrechnung 2018 und die Kreditabrechnungen. Die Rechnung schliesst mit einem Minus von 245369 Franken ab. Das ist eine Verschlechterung gegenüber dem Budget von 50000 Franken. Grund dafür sind Rückstellungen für die anstehende Sanierung des Doppelkindergartens. «Ohne diese hätten wir ein Plus von 254631 Franken erzielt», sagte der für die Finanzen zuständige Gemeinderat Markus Schmid. Er zeigte sich denn auch zufrieden mit dem Jahresabschluss.
Das Stimmberechtigten genehmigten ausserdem einen Kredit über 173017 Franken für die Sanierung des roten Platzes. «Er befindet sich in einem schlechten Zustand», erklärte Hanspeter Schmid. Auch sagten die Stimmberechtigten Ja zum neuen Konzept des Mittagstischs.