Ein bisschen Normalität
Ein bisschen Normalität erlebten die Schülerinnen und Schüler während ihrer Projektwoche.
«Gehört das Kloster Ihnen?», fragt einer der 5.-Klässler auf dem Rundgang durchs Wettinger Kloster die Führerin. Das Interesse der Schülerinnen und Schüler ist gross, die Stimmung fröhlich. «Sie sind viel gelassener als in der Schule und es gibt kaum Streit», sagt ihre Klassenlehrerin Rosa Marina Fernandez.
Wegen Corona gibt es seit einem Jahr nur selten Projekte ausserhalb des Schulzimmers. Umso mehr haben sich die Kinder auf die Projektwoche vor den Frühlingsferien gefreut. Selbst der mehrstündige Spaziergang von der Schule in Spreitenbach bis ins Wettinger Kloster und zurück tat ihrer Freude keinen Abbruch – wegen Corona darf die Klasse keine öffentlichen Verkehrsmittel benützen. «Das macht aber nichts, wir haben in der Schule mehrere Monate das Thema Vögel behandelt und konnten heute an der Limmat brütende Vögel beobachten.»
Bach von Astmaterial befreit
Der Besuch im Kloster war nicht der einzige Höhepunkt in der vergangenen Woche. Am Tag zuvor waren sie und zwei 9.- und eine 6.-Klasse im Wald. Dort räumten sie abgebrochenes und angeschwemmtes Astmaterial aus den Bächen. «Sie widmeten sich auch der Bekämpfung des Henry Geissblattes, ein fieser und stark invasiver Neophyt, welcher sich schnell verbreitet und samt Wurzel ausgerissen werden muss», sagt Förster Peter Muntwyler. Er bedankt sich bei ihnen und den Lehrerinnen für den Einsatz der rund 70 Schüler, die sich auch von Schmutz und Nässe nicht hätten aufhalten lassen.
Auch den Jugendlichen scheint der Einsatz Freude bereitet zu haben, wie der 11-jährige Giuseppe sagt: «Jetzt fliesst das Wasser wieder schneller.» Die 5.-Klässler fanden es auch toll, mit den «Grossen» im Wald zu sein. Auch wenn sie wegen Corona klassenweise im Einsatz waren. «Normalerweise führen wir alle zwei Jahre eine klassenübergreifende Atelierwoche durch, das war wegen Corona dieses Jahr leider nicht möglich», so Fernandez.
Nicht nur bei den Schülern im Boostock war vergangene Woche eine Projektwoche angesagt, sondern auch in fast allen anderen Klassen im Hasel und Seefeld. Aufgrund der aktuellen Situation konnten sie ebenfalls kein Projekt auswählen: «Dem Spass und Eifer tat das aber keinen Abbruch», heisst es in der Schulmitteilung. Und auch Fernandez zieht positive Bilanz: «Eine Projektwoche ist zwar mit sehr viel Aufwand verbunden, es fördert aber den Team geist und die Kinder können ihre Stärken auf eine andere Weise zeigen.»