Eine eindrückliche Vorstellung des Feuerwehrhandwerks

Rund 350 Zuschauer verfolgten am Samstagnachmittag die Hauptübung der Feuerwehr Spreitenbach-Killwangen an der Zürcherstrasse in Killwangen.

Löscheinsatz Das Feuer, das am Unfallort ausgebrochen ist, wird rasch unter Kontrolle gebracht und gelöscht. Fotos: Mü

Löscheinsatz Das Feuer, das am Unfallort ausgebrochen ist, wird rasch unter Kontrolle gebracht und gelöscht. Fotos: Mü

Einsatzleiter Beat Rütimann lässt sich über die Lage an der Front orientieren.

Einsatzleiter Beat Rütimann lässt sich über die Lage an der Front orientieren.

Voll dabei Die Besucher packen bei der Brandbekämpfung selbst kräftig an.

Voll dabei Die Besucher packen bei der Brandbekämpfung selbst kräftig an.

Schadenplatz Verletzte, ein leckes Fass und Brandgefahr: Die Feuerwehr ist gefordert.

Schadenplatz Verletzte, ein leckes Fass und Brandgefahr: Die Feuerwehr ist gefordert.

Dienstpflicht erfüllt 158 Feuerwehrjahre gehen in Pension (v.l.): Gfr Erich Weber, Sdt Daniel Wisler, Gfr Karl Weber, Oblt Beat Rütimann, Kpl Leonz Irniger, Oblt Urs Fischer.

Dienstpflicht erfüllt 158 Feuerwehrjahre gehen in Pension (v.l.): Gfr Erich Weber, Sdt Daniel Wisler, Gfr Karl Weber, Oblt Beat Rütimann, Kpl Leonz Irniger, Oblt Urs Fischer.

Kommandantengespräch Hauptmann Sven Imboden (r.) und Capo Distaccamento Fulvio Baratella, Bra.

Kommandantengespräch Hauptmann Sven Imboden (r.) und Capo Distaccamento Fulvio Baratella, Bra.

Die Zürcherstrasse wurde gesperrt, der Verkehr über den Bahnhof umgeleitet. Der Fahrer eines mit verschiedenen Gefahrenstoffen beladenen Stückguttransporters hatte, so das Szenario, an seinem Handy hantiert und war von der Strasse abgekommen. Dabei erfasste er einen Velofahrer und einen Fussgänger. Die Chemiefässer wurden durch die Luft geschleudert und blieben beschädigt auf der Strasse liegen. Übungsleiter waren Oberleutnant Philipp Neukomm und Leutnant Andreas Fischer.

Verletzte, auslaufende Chemikalien, Brandgefahr: Einsatzleiter Oberleutnant Beat Rütimann und die Feuerwehrleute sind gefordert. Die Schadenzone wird abgesperrt. Ein dreifacher Brandschutz (Wasser, Pulver, Schaum) gewährleistet die Sicherheit der Rettungskräfte. Die Verletzten werden geborgen und am Rande der Sperrzone dekontaminiert. Schliesslich entzündet sich doch noch ein Feuer. Es ist schnell gelöscht. Für die Behebung des Schadens ist dann die Chemiewehr zuständig. Die Ortsfeuerwehr verfügt nicht über die nötigen Spezialisten.

«Übung erfüllt», hiess es danach vom Übungsleiter. Sein einziger Kritikpunkt: Es hätte etwas schneller gehen können. Das 200-Liter-Fass wäre bereits vollständig ausgelaufen, als es endlich abgedichtet war. Die vielen Zuschauer am Strassenrand – Angehörige, Dorfbewohner und Gäste – bekamen jedenfalls eine eindrückliche Demonstration des vielfältigen Feuerwehrhandwerks, fachkundig kommentiert von Leutnant Andreas Fischer.

Nach der von den Gemeinden Spreitenbach und Killwangen offerierten Zvieripause bei Getränken, Wienerli und Brot liessen die Feuerwehrleute die Besucher selbst Hand anlegen: beim Stellen der Leiter, bei der Brandbekämpfung und im Einsatz von Seilzugapparat und Hebekissen.

Der öffentliche Teil der Hauptübung fand seinen Abschluss mit der Beförderung von sieben Feuerwehrleuten (s. Gemeinderatsnachrichten nebenan). Die Gratulation und das neue Gradabzeichen wurden ihnen von Kommandant Sven Imboden, Vizekommandant Daniel Wiederkehr sowie den Ressortchefs Stefan Nipp (Vizepräsident Spreitenbach) und Walter Hubmann (Vizeammann Killwangen) übergeben. Dann ging es für die Mannschaft, ehemalige Feuerwehrkameraden und die Gäste (unter ihnen Fulvio Baratella, Feuerwehr-Capo in Spreitenbachs Partnerstadt Bra, der mit seiner Familien angereist war) ins Pfarreiheim Spreitenbach zum Nachtessen.

Aktuell sind in der Feuerwehr Spreitenbach-Killwangen 94 Personen eingeteilt, davon sechs Frauen. «Nachwuchsprobleme kennen wir nicht», sagt Hauptmann Imboden. Für 2017 habe man bereits acht neue Feuerwehrleute rekrutieren können, die die Abgänge ausgleichen. Wie schafft man das? «Durch Mund-zu-Mund-Propaganda», so Imboden. Der erste Auftrag der Neueintretenden würde jeweils darin bestehen, nächstes Jahr ihrerseits einen Neuen zu bringen. Und die werden gebraucht: Dieses Jahr gab es bis zur Hauptübung 61 Alarmmeldungen: 37 Ernstfälle, 23 Fehlalarme und eine Alarmübung.

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