Fahrtakt muss eingehalten werden

RVBW-Direktor Stefan Kalt informierte nach der GV von «Pro Spreitenbach» über E-Mobilität und den Spreitenbacher Ortsbus.

51 Mitglieder nahmen an der Generalversammlung          von «Pro Spreitenbach» teil und erhielten im Anschluss Infos zur RVBW. Ian Stewart

51 Mitglieder nahmen an der Generalversammlung von «Pro Spreitenbach» teil und erhielten im Anschluss Infos zur RVBW. Ian Stewart

Stefan Kalt ist nicht «nur» Direktor der Regionalen Verkehrsbetriebe Baden-Wettingen (RVBW), sondern wohnt in Spreitenbach und ist Mitglied von «Pro Spreitenbach». Für ihn war es sozusagen ein Heimspiel, nach der Vereins-GV Einblick in den Betrieb zu geben, der jährlich 15 Millionen Fahrgäste befördert und über 200 Mitarbeitende beschäftigt. Er sei stolz, dass von den zurzeit 71 Fahrzeugen 9 Hybrid und 16 ausschliesslich mit Strom fahren. «Wir gehören zu den Top fünf, es gibt nicht viele Betriebe, die so viele Elektrobusse fahren wie wir», sagte Kalt. Er fügte an, dass bis im 2030 die gesamte Busflotte elektrisch fahren soll. Um sich dafür zu rüsten, baut die RVBW in Dättwil ein neues Busdepot mit «einer der grössten Photovoltaikanlagen mit 2,4 Giga». Eine Anwesende wollte wissen, ob der jetzige Standort in Wettingen trotzdem bleibe. «Nein, der wird rückgebaut, es entstehen Wohnungen», sagte Kalt. Die RVBW brauche das Geld, um die Investitionen von 120 Millionen Franken zu decken. «Bei einem Umsatz von 105 Millionen Franken ist das eine Mammutaufgabe.»

Ein Thema war auch der Ortsbus, der nicht gut rentiere. Um den Takt einzuhalten, könne man nicht nur zu den gut besuchten Stosszeiten fahren. «Der Kostendeckungsgrad ist schlecht, aber nicht so schlecht, dass der Kanton diskutiert, ihn zu streichen», versicherte Kalt. Er erklärte auch, weshalb nicht auf den kurzen Stopp beim Hilton Garden Inn zugunsten eines Umwegs via Shoppi verzichtet werden kann: «Wir brauchen den Puffer für den Fall eines Staus oder WC-Halts. Wir hoffen, dass wir eine andere Lösung finden, um das Shoppi besser zu erschliessen.» Warum denn der Bus nicht immer auf Anschlüsse warte, wollte ein Vereinsmitglied wissen. «Auch hier müssen wir den Fahr-takt einhalten. Ausnahmen gibt es bei der letzten Fahrt.»

14. Generalversammlung von «Pro Spreitenbach»

Mit 34 Mitgliedern nahm der Verein Pro Spreitenbach nach seiner Gründung im Jahr 2010 den Betrieb auf. An seiner 14. Generalversammlung (GV) vergangene Woche konnte Präsident Peter Wurzer 51 Mitglieder begrüssen. Das ist knapp die Hälfte der gesamthaft 104 Vereinsmitglieder. «Zum ersten Mal haben wir über 100 Mitglieder», freut sich Wurzer. Der parteipolitisch neutrale Verein bezweckt die «Förderung der Dorfgemeinschaft und die Wahrung der Interessen Spreitenbachs gegenüber Behörden und Privaten in sämtlichen Fragen von allgemeiner öffentlicher Bedeutung», heisst es auf der Website.

An der GV blickte Wurzer aufs Vereinsjahr zurück und verdankte den Einsatz von mehreren Dutzend Mitgliedern in verschiedenen Kommissionen und anderen Ämtern in der Gemeinde. Wurzer erwähnte die neue Website, die im Juli unter www.prospreitenbach.ch aufgeschaltet wurde.

Jeweils am ersten Mittwoch pro Monat treffen sich die Mitglieder um 18.30 Uhr im Restaurant Sternen. Neu werden die Mitglieder die Möglichkeit haben, an zwei Treffen eigene Themen zu präsentieren. Das Dorffest soll auch bei Pro Spreitenbach ein Höhepunkt werden. Als Geschenk erhalten die Mitglieder einen Wertgutschein, der am Fest eingesetzt werden kann. Trotz einem erstmaligen Minus von knapp 500 Franken kann sich der Verein mit einem Vereinsvermögen von über 10 000 Franken das leisten und hält am Mitgliederbeitrag von 20 Franken fest.

«Wir wollen auch künftig polarisierende Themen aus der Bevölkerung aufgreifen und dafür sorgen, dass Diskussionen zustande kommen», sagte Peter Wurzer an der Generalversammlung. (bär)

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