Geschenke und Einladung aus Bra
Bei strahlendem Sonnenschein und hohen Temperaturen fiel der Startschuss zum viertägigen Dorffest 900 Jahre Spreitenbach.
Die Musikgesellschaft spielte einige rassige Stücke vor dem Gemeindehaus, die zahlreichen Gäste suchten sich die besten Schattenplätze aus. An den Ständen wurde Bier ausgeschenkt und für den späteren Hunger das asiatische Gericht vorbereitet.
Regierungsrat Dieter Egli erwähnte in seiner Grussbotschaft, er sei als Kind der 70er-Jahre durch die Glitzerwelt des Konsums im Shoppi-Tivoli angezogen worden. «Es gab damals einen Bauboom. Think big, Spreitenbach lebte den amerikanischen Traum», so der Landstatthalter. Die Autobahn A1 wurde erstellt und Spreitenbach wurde damit erreichbar. «Als Vorreiterin der Raumplanung war die Gemeinde eine Pionierin.» Dann seien die negativen Schlagzeilen mit sozialen Problemen, der Anonymität und der Herausforderung bei der Migration dazugekommen. Doch: «Spreitenbach ist normaler, positiver, als viele meinen. Und Spreitenbach hat sich aktiv entwickelt, die Traditionen bewahrt.» Er freue sich, dass hier wirtschaftlich und kulturell einiges los sei, das Limmattal boome. Er erwähnte die Limmattalbahn und die wichtige Zusammenarbeit mit dem Kanton Zürich. Dass das Limmattal von Aarau aus zu wenig beachtet werde, stimme nicht: «Keine Sorge, wir wissen, was wir mit dem Limmattal haben. Es ist eine Grösse, die wir beobachten – trotz oder wegen der Entwicklungen in 900 Jahren. Spreitenbach ist eine Gemeinschaft geblieben.»
Geschenke für die Partnerstadt
Extra für das 900-Jahr-Jubiläum aus dem Piemont angereist war Assessore Francesco Matera aus der Partnerstadt Bra. Der Stadtrat erwähnte, seine Mutter habe früher in Spreitenbach für Jugendliche aus Bra gekocht. Seit 39 Jahren ist Bra Spreitenbachs Partnerstadt. Man lädt sich gegenseitig ein, pflegt die Freundschaft. Francesco Matera tat dies auch jetzt und lud alle Spreitenbacherinnen und Spreitenbacher zum «Festival della salsiccia di Bra e del buon gusto» vom 19. bis zum 22. September ein. An Gemeindepräsident Markus Mötteli überreichte er ein Aquarell, ein Buch über den Ortsteil Pollenzo in Bra, Käse, Reis und Wein.
Für Gemeindepräsident Markus Mötteli war die Zeit reif für ein grosses Fest. «Nach acht Jahren feiern wir mal wieder eine grosse Fete. Wir können die Gemeinde stolz präsentieren und gehen an vier Tagen auch auf kulinarische Weltreise.» Zu Spreitenbachs Geschichte und Premieren meinte er: «Wir alle sind es, die Spreitenbach ausmachen. Lassen wir es richtig krachen. Ich wünsche allen ein friedliches und rauschendes Dorffest.»
Bevor Vize- und OK-Präsidentin Doris Schmid den Countdown zur Festeröffnung runterzählte, erwähnte sie das grosszügige Geschenk des Kantons. «Der Kanton lässt sich die 900 Jahre etwas kosten.» Weiter bedankte sie sich beim Organisationskomitee und für den unermüdlichen Einsatz der Helferinnen und Helfer. Den Ortsbürgern, Sponsoren, dem Gewerbe und den Vereinen galt der Dank ebenso. Und an die Gäste appellierte sie: «Lasst die Küche zu und geniesst die Vielfalt.»