Gmeind weist «Silber» zurück
Das Projekt «Pétanque-Anlage» muss überarbeitet werden: Mit 55 zu 46 Stimmen folgte die Gemeindeversammlung dem SVP-Rückweisungsantrag.
Am Schluss hatte es nichts genützt, dass Gemeinderat Patrick Bellini das Geschäft detailreich und engagiert für alle schmackhaft zu machen versuchte: «Mit der Schaffung eines generationenübergreifenden Begegnungsortes haben wir die Möglichkeit, Killwangen noch attraktiver zu machen», argumentierte er. Die neue Pétanque-Anlage auf gemeindeeigenem Land in der Nähe der Schulanlage Zelgli hätte auch der Generation «Silber» als Begegnungsort dienen sollen.
Die Investitionssumme hätte 173000 Franken betragen. In der Vorlage beantragte der Gemeinderat einen Kredit von 147000 Franken. Der Swisslos-Sportfonds hatte laut Bellini zugesichert, daran einen Subventionsbeitrag von 55000 Franken zu leisten. Die restlichen 26000 Franken sollten durch den Verein Pétanque Freunde Killwangen (PFK) finanziert werden. Obwohl Bellini vor der Versammlung noch etwas mit den Zahlen jonglierte und so auf PFK-Eigenmittel von 101000 Franken kam, waren letztlich die Investitionen das Killerargument. SVP-Präsident Jules Rutishauser stellte im Namen der Partei einen Rückweisungsantrag mit dem Ziel, dass der Kostenanteil der Gemeinde sinkt, die Unterhaltskosten vom Verein getragen werden und der Gemeinderat über die Nutzung der Anlage durch Dritte entscheiden kann. Weitere Votanten sprachen von einem «Plauschverein», der mit den eigenen Mitteln zurechtkommen sollte, von einem Projekt, das zu «aufgebauscht ist für ein paar Leute», oder von absehbaren Interessenskonflikten bei unklaren Besitzverhältnissen. Ausserdem sorgte man sich, dass eher eine Spitzensport-Anlage entstehen würde statt eines Begegnungsortes mit südfranzösischem Flair. Und dies an einem Standort, wo dereinst auch eine Turnhalle gebaut werden könnte. Die Rückweisung bedeutet laut Gemeindeammann Werner Scherer nicht das Aus: «Es besteht jetzt die Möglichkeit, das Projekt zu überarbeiten und nochmals vor die Gemeindeversammlung zu bringen.»
Mit grosser Mehrheit brachte Bellini den zweiten Begegnungsort «Familie» durch: Für 107000 Franken kann der Spielplatz bei der Schulanlage erneuert werden. Davon sollen 45000 Franken aus dem gemeinnützigen Anna- Würsch-Fonds finanziert werden. Auf die Kritik, die Gemeinde könne den Spielplatz auch ohne Entnahme aus dem Fonds finanzieren, konterte Scherer damit, der Fondszweck entspreche genau diesem Projekt: «Der Förderung von Kindern und Jugendlichen.»
Allen übrigen Geschäften stimmte die Versammlung mit grosser Mehrheit zu. Das Budget weist mit einem gleichbleibenden Steuerfuss von 105% einen Ertragsüberschuss von 28000 Franken aus. Fiko-Präsident Aldo Tuor wies darauf hin, dass die Gemeinde in den nächsten Jahren gut 10% der Steuereinnahmen für Abschreibungen aufbringen muss: «Wenn wir die von der Gemeinde nicht beeinflussbaren Kosten mit bescheidenen 70% beziffern, bleiben noch 20%, welche sorgsam eingesetzt werden müssen.» Zustimmung fanden auch die Kreditabrechnung für den Aus- und Umbau der ARA Killwangen-Spreitenbach-Würenlos, die gemeindeinterne Führung des Sozialdienstes (20-Prozent-Pensum) sowie die Aufnahme von Bergdietikon in die Zivilschutzorganisation und den Regionalen Bevölkerungsschutz Wettingen-Limmattal. Von den 1171 Stimmberechtigten waren 118 anwesend (Quorum 232). Alle Beschlüsse unterliegen dem fakultativen Referendum.