Guetzli und Zeichnungen für die Senioren
Schüler, Landfrauen und Gemeinderat überraschen die Senioren, die wegen Covid auf die Weihnachtsfeier verzichten mussten.
«Wir helfen einander», «Einer für alle und alle für einen», «Wir halten zusammen, auch in schwierigen Situationen». Diese Sprüche hängen in Sprechblasen an der Schulzimmertüre der Fünft- und Sechstklässler von Bea Freiermuth. Dass dies keine leeren Worte sind, beweisen die Schüler im Inneren des Schulzimmers: Sie sitzen an ihren Pulten und malen Bilder und schreiben Texte für die Killwangener Senioren. Dieses Jahr können sie ihnen nicht wie sonst mit Liedern an der Seniorenfeier eine Freude machen. Stattdessen gestalten sie mit 24 Zeichnungen und Wünschen einen Adventskalender, den die Senioren vergangene Woche erhalten haben.
Trotz der kurzfristigen Anfrage der Gemeinde und der Limmatwelle hat Schulleiter Urs Bolliger sich fürs Projekt eingesetzt. Die Fünft- und Sechstklässler von Bea Freiermuth haben gezeichnet. «Wir haben eine soziale Verantwortung und es ist wichtig, dass die Schülerinnen und Schüler wissen, dass es auch eine andere Generation, dass es Senioren gibt», begründet die Lehrerin.
Auch die Landfrauen, die normalerweise an der Seniorenweihnacht das Essen und selbst gebackene Guetzli servieren, waren kreativ. Sie buken über 1000 Guetzli und packten diese zusammen mit Schokolade, Nüssen, Mandarinen und Biberli zu einem Chlaussack. «Es soll eine kleine Wertschätzung sein, ein Zeichen, dass wir an die Senioren denken, jetzt, wo keine Anlässe stattfinden können», sagt Martina Jämsä. Sie ist mit 40 Jahren das jüngste Mitglied bei den Landfrauen. Auch das zweitälteste Mitglied, Marlene Würsch (88), packt Chlaussäcke ein. Nicht nur: Sie verantwortet auch die Aktion «Weihnachtspäckli für Rumänien», die mit 277 Päckli dieses Jahr einen Rekord erreichte.
«Ein Zeichen, dass wir an die Senioren denken»
Am Freitagmorgen verteilte die Präsidentin der Landfrauen, Vreni Schaub, zusammen mit Gemeindeammann Werner Scherer und Gemeinderat Markus Schmid Chlaussäcke und die zu einem Adventskalender zusammengestellten Zeichnungen an die 171 Senioren im Dorf. «Die Senioren haben sich sehr gefreut, vor allem als ich am Abend mit meiner Enkelin noch die restlichen Geschenke verteilte», sagt Gemeindeammann Werner Scherer. Es haben sich bereits mehrere Senioren bei ihm bedankt: «Welche Überraschung, ein Lichtblick in der coronagetrübten Vorweihnachtszeit», schrieben ein Einwohner und eine Einwohnerin in einem Dankesbrief.
Die Limmatwelle wird die Zeichnungen in den nächsten Ausgaben abdrucken.