In zwei Welten zu Hause
Eine umfassende Einzelschau zeigt Daniel Schiblis (49) künstlerische Arbeiten. Bis heute prägt die Kindheit in Killwangen ihn und sein Schaffen. Nun wird sein Werk im Trudelhaus Baden gezeigt.
Aufgewachsen ist Daniel Schibli (49) in Killwangen. Als kleiner Junge sass er gerne auf einem Betonsockel nahe der Hauptstrasse und werkelte mit dem Meissel an einem Stein. Aus dem wird bestimmt einmal ein Handwerker, prophezeiten Passanten damals. «Und sie hatten nicht unrecht», sagt Schibli, «ich wurde das, was ich schon immer gerne gemacht habe – ein Handwerker, der sich und seine Arbeit der Öffentlichkeit präsentiert: ein Künstler.»
Nach der Kantonsschule absolvierte Schibli zunächst die Ausbildung zum Turn- und Sportlehrer an der ETH Zürich. Erst im Alter von 27 Jahren entschloss er sich für ein Studium an der Höheren Schule für Gestaltung Zürich. Heute ist Schibli Künstler und Kindergärtner. Das seien zwar zwei komplett andere Welten, «aber im Kern treffen sie sich», sagt Schibli, «Kunst erzeugt eine magische Welt – das gelingt den Kindern wohl am besten.» Das kindlich Spielerische hat Schibli nie aufgegeben. So erstaunt es wenig, dass seine Kunst nicht nur verspielt und experimentell ist, sondern sich auch durch eine grosse Medienvielfalt auszeichnet. Performance-artige Videos, in denen Schibli selbst und später vermehrt Puppen als Akteure auftreten, Fotos von aufwändig inszenierten Räumen, aber auch Ölbilder und Installationen zeichnen sein Werk aus. «Ich war als Kind viel im Wald und an der Limmat», erinnert sich Schibli und hält fest, dass seine Werke einen starken Bezug zu Räumen und der Natur haben. visarte.aargau widmet Schibli im Trudelhaus Baden nun eine umfassende Einzelschau unter dem Titel «alte arbeiten und eine neue». Am Freitag, 5. Oktober, 19 Uhr, findet ein Werkgespräch mit Daniel Schibli statt. Moderation Patrizia Keller.
Ausstellung im Trudelhaus Baden, Obere Halde 36. Daniel Schibli «alte arbeiten und eine neue». Öffnungszeiten: Freitag, 14–18 Uhr, Samstag und Sonntag 14–17 Uhr. Werkgespräch: Freitag, 5. Oktober, 19 Uhr. Finissage: Freitag, 9. November, 19 Uhr.