«Jetziger Zustand ist prekär»

An der Politinfo gab der Gemeinderat am Montagabend Einblick in einige Geschäfte: die Sanierung der Poststrasse, das Fernwärmenetz und den Rechnungsabschluss 2023.

Wie auch die umliegenden Gemeinden, so weist auch der letztjährige Rechnungsabschluss von Killwangen einen Ertragsüberschuss aus. «Mit 647146 Franken ist der Überschuss höher als die budgetierten 300000 Franken – das ist erfreulich», sagte Gemeindeammann Markus Schmid (Die Mitte) an der Politinfo. Grund für das gute Ergebnis sind rund 600000 Franken Mehreinnahmen bei den Steuern. Mehrkosten gegenüber dem Budget entstanden hingegen unter anderem bei den Gesundheitskosten (80000 Franken) und der Bildung (150000 Franken). Weil der Kinder- und Erwachsenenschutzdienst (KESD) stärker beansprucht wurde, stiegen die Kosten gegenüber dem Budget in diesem Bereich um 80 Prozent. «Auch in der Spitex gingen die Kosten an die Decke», sagte Schmid, «die Verrechnung erfolgt aufgrund der Einwohner- und nicht der Fallzahlen, sonst wäre das Ergebnis noch schlechter ausgefallen.»

Die hohen Kosten seien unter anderem auf den Fachkräftemangel zurückzuführen. Weil kein Personal gefunden werde, kämen Temporärlösungen zum Einsatz, was zu Mehrkosten führe. «Zudem hat die Organisation viel Nachholbedarf, weil sie nicht mit dem Wachstum Schritt gehalten hat», begründet Schmid. Man ist dran, die Organisation zu professionalisieren.

Poststrasse hat grossen Sanierungsbedarf

An der Politinfo stellte Gemeinderat Hanspeter Schmid (parteilos) die geplante Sanierung der Poststrasse vor: «Der jetzige Zustand ist prekär.» Die Quartiere entlang der Poststrasse sind alle an einem Stammkabel angeschlossen. «Bei einer Störung haben einige Quartiere keinen Strom mehr.» Im Rahmen der Sanierung soll sich das ändern: Alle Liegenschaften werden mit eigenen Abgängen an den neuen Rohrblöcken angeschlossen.

Ein Anwesender wies auf die Unfallgefahr bei der Poststrasse hin und regte an, einen Zebrastreifen sowie verkehrsberuhigende Massnahmen anzubringen. Weil in diesem Bereich die auf dem Gemeindegebiet Spreitenbach bestehende Tempo-30-Zone in Killwangen weitergeführt werden soll, kann kein Zebrastreifen angebracht werden. «Doch mit dieser Massnahme wird die Gefahr entschärft», sagte Schmid.

Weiter informierte der Gemeinderat über die Erweiterung des Fernwärmenetzes durch die Firma Limeco aus Dietikon. Spreitenbach wurde bis an die Gemeindegrenze zu Killwangen bereits erschlossen. Der Gemeinderat hat abgeklärt, ob auch eine Installation in Killwangen möglich ist. Gemäss Machbarkeitsstudie wäre eine Linienführung via Bahnhof-, Steinig- und Kantonsstrasse umsetzbar. Es könnten 1,17 Kilometer Fernwärmeleitungen verlegt werden. Profitieren würden grosse Liegenschaften, auch die Schulanlage könnte ans Fernwärmenetz angeschlossen werden. «Eine Erschliessung von Einfamilienhäuserquartieren rechnet sich gemäss Limeco hingegen nicht», sagte Schmid. Die Gemeinde will nun mit Limeco verschiedene Verträge ausarbeiten. Die Ausführung erfolgt in Etappen zwischen 2025 und 2030. Für die Gemeinde entstehen keine Kosten. «Im Gegenteil, allenfalls erhalten wir Geld, weil wir die Transportleitungen zur Verfügung stellen.» Den Liegenschaftsbesitzern ist freigestellt, ob sie ihre Immobilie ans Fernwärmenetz anschliessen oder nicht.

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