Kindergarten zu – hat die Gemeinde richtig gehandelt?
Kindergarten wird geschlossen: Nun kritisiert der Alt-Gemeinderat Patrick Bellini das Vorgehen des Gemeinderats Killwangen.
Im Doppelkindergarten Zelgli in Killwangen steckt der Wurm drin; besser das Wasser: Unter dem Gebäude hat sich bereits vor zwei Jahren Regenwasser gesammelt. Darauf wurde das Gebäude neu abgedichtet.
Doch nur einen Monat später drang das Wasser erneut ein. Also wurde der Doppelkindergarten im Sommer noch einmal saniert. Dabei zeigte sich, dass das Wasser seine Spuren hinterlassen hat: Ein Teil der Holzkonstruktion hat durch die Feuchtigkeit stark gelitten, wie der Gemeinderat vergangene Woche in den Gemeinderatsnachrichten mitteilte. Eine grössere Sanierung sei unumgänglich.
Kindergarten bleibst sicher bis Sommer geschlossen
Die rund vierzig Kinder haben nun zwei Wochen länger Skiferien erhalten. Danach kommen die Kindergärtler im alten Schulhaus und im Kindergarten Zelgmatt unter. Hanspeter Schmid, Ressortverantwortlicher Liegenschaften, rechnet damit, dass die Sanierungsarbeiten mindestens bis zu den Sommerferien dauern: «Genau können wir es nicht sagen, das wäre Kaffeesatzlesen», sagt er gegenüber dem «Badener Tagblatt».
Alt-Gemeinderat Patrick Bellini kritisiert das Vorgehen des Gemeinderats, er sagt, der Schaden hätte verhindert werden müssen: «Der Gemeinderat hat sich nicht um eine nachhaltige Lösung bemüht», so Bellinis Vorwurf.
Nach den ersten Wasserschäden hätte laut Bellini eine Sickerleitung eingebaut werden können. Stattdessen wurden aus Kostengründen Sumpfpflanzen angelegt: «Keine geeignete Massnahme, um in lehmigem Untergrund die Staunässe abzuführen.»
Ein Verfahren wurde eingeleitet
Aufgrund solcher Fehlentscheidungen werde die Sanierung zeit- und kostenintensiv ausfallen, so Bellini. «Wir können und dürfen aufgrund des laufenden Verfahrens im Moment keine Auskunft über die Situation im Doppelkindergarten geben», schreibt Hanspeter Schmid auf Anfrage.
Gegenüber dem «Badener Tagblatt» betonte er, dass es noch unklar sei, wer für die Schäden haften muss. Denn gemäss Gemeinderat hat die Spenglerfirma, die von der Holzbaufirma Häring AG als Subunternehmer engagiert worden war, beim Bau gepfuscht. Inzwischen ist die Firma jedoch Konkurs gegangen.
Die Suche nach einem Schuldigen kritisiert Patrick Bellini ebenfalls: «Die Gemeinde sollte lieber nachhaltige Lösungen umsetzen, statt das Problem einem konkursgegangenen Spenglerunternehmen in die Schuhe zu schieben.»