«Schliessen, was lebensfähig ist»
Giuseppe und Yvonne Galfetti haben erfolglos versucht, die Schliessung der Post Killwangen zu verhindern.
Sie sind Besitzer der Liegenschaft, in der sich die Post eingemietet hat. Was passiert nun mit den leer stehenden Räumlichkeiten? Giuseppe Galfetti, ehemaliger Posthalter: Die Räume sind leer, die Post hat alles rausgenommen. Der Mietvertrag mit der Post läuft aber noch bis zum 31.12.2015.
Wissen Sie, ob das Gebäude bis dann leer bleibt oder anders genutzt wird? Solange der Mietvertrag läuft, kann ich es nicht weitervermieten, und die Post kann es nur untervermieten, wenn ich einverstanden bin. Die Post sagt, dass sie eine Agentur ins Leben rufen will. Die sind meistens in Läden untergebracht, solche gibt es in Killwangen aber nicht. Das ist vermutlich eher eine Ablenkung, damit sich die Bevölkerung ruhig verhält.
Warum haben Sie sich für den Weiterbestand der Poststelle Killwangen eingesetzt? Wir wurden von der ehemaligen Kundschaft angesprochen. Sie hat uns gebeten, etwas gegen die Schliessung zu unternehmen. Ich kenne die alte Generation sehr gut, viele haben Mühe mit Gehen, und nun sollen sie sogar den Weg bis zur Post in Spreitenbach auf sich nehmen, wo die Parkplätze in der Nähe fast immer besetzt sind. Auch viele Jüngere bedauern es, weil es ihnen nicht reicht, nach der Arbeit noch in Spreitenbach etwas abzuholen.
Was haben Sie gegen die Schliessung unternommen? Wir haben 1345 Unterschriften zusammengebracht und suchten bei der Post-Führung in Bern das Gespräch, wo wir widersprüchliche Antworten erhielten. Das Defizit im Poststellennetz stammt vermutlich nicht von den Poststellen im Aargau etc., sondern eher von den zu vielen und fürstlich entlöhnten Managern am Posthauptsitz in Bern und ihren Kollegen, die in der ganzen Schweiz auf Pirsch sind, um Poststellen zu schliessen.
Wie gross ist Ihre Enttäuschung? Sehr gross. Mich stört, dass etwas geschlossen wird, was lebensfähig ist. Eine Post, die wegen der vielen Parkplätze und der guten Lage auch von vielen Auswärtigen genutzt wird, hätte man ausbauen, nicht schliessen sollen. Das Fussvolk wird gezwungen, eine andere Post zu nutzen. Zudem wirft die Post mit dem leer stehenden Raum, für den sie noch fast zwei Jahre Miete zahlen muss, Geld zum Fenster raus.