Uneinigkeit über mögliche Fusion

Killwangens Gemeinderat ist gegen und Spreitenbachs für einen Zusammenschluss. Die Stimmbürger können am 1. Dezember über den Fortgang oder Abschluss des Projekts abstimmen.

Einig über Uneinigkeit: (v.l.)Gemeindeammann Killwangen, Werner Scherer, Projektleiter Markus Leimbacher und Gemeindepräsident Spreitenbach,Valentin Schmid. Foto: se
Einig über Uneinigkeit: (v.l.)Gemeindeammann Killwangen, Werner Scherer, Projektleiter Markus Leimbacher und Gemeindepräsident Spreitenbach,Valentin Schmid. Foto: se

Sollen Killwangen und Spreitenbach ab 2018 zu einer einzigen Gemeinde werden? Mit dieser Frage haben sich zehn Facharbeitsgruppen bezüglich verschiedener Kriterien wie Finanzen, Schule, Sicherheit oder Hoch- und Tiefbau während 12 Monaten auseinandergesetzt. Die Ergebnisse der Abklärungen dieser Arbeitsgruppen dienten den Gemeinderäten von Killwangen und Spreitenbach als Grundlage für ihren Entscheid. Einstimmig spricht sich der Killwangener Gemeinderat gegen einen Zusammenschluss der beiden Gemeinden aus. Im Gegensatz dazu befürwortet der Spreitenbacher Gemeinderat die Fusion. «Wir und auch Spreitenbach sind in der komfortablen Lage, dass wir uns nicht aus finanziellen Gründen zusammenschliessen müssen. Somit können wir mit dem ‹Status quo› weiterleben», betonte der Killwangener Gemeindeammann Werner Scherer an der Medienkonferenz vergangenen Montag. Überregionale Probleme wie eine Spitex fürs Limmattal oder die Planung einer Limmattalbahn seien nicht durch eine Fusion zu lösen, so Scherer. «Die gute Zusammenarbeit mit Spreitenbach soll an der Uneinigkeit nicht scheitern. Sie soll so beibehalten und sogar intensiviert werden», sagt Scherer.

Die gute Zusammenarbeit und die bereits zusammengeführten Bereiche wie beispielsweise das Zivilstandsamt, Zivilschutz oder die Feuerwehr stellen für den Gemeinderat Spreitenbach jedoch ein Argument für den Zusammenschluss dar. «Es wäre der richtige Schritt in die richtige Richtung, was längerfristig Vorteile bringen wird und die konsequente Folge der bisherigen Zusammenarbeit bildet», sagt Gemeindepräsident von Spreitenbach, Valentin Schmid.

Bei einer Fusion würde den zusammengelegten Gemeinden 5,7 Millionen Kantonsbeitrag winken. Beide Parteien sind sich aber sicher, dass diese Summe nicht ausschlaggebend für den Entscheid ist: «Es wäre falsch, nur aufgrund des Geldes einen solch folgenschweren Beschluss zu fällen», sagt der Vizeammann von Killwangen, Walter Hubmann.

Bei einer Fusion würde der Steuerfuss 105% betragen. Für die Killwangener würde er somit konstant bleiben und für Spreitenbach würde er um 4% ansteigen. Die Gebühren für Abwasser, Energie und Wasserversorgung würden dem Niveau von Spreitenbach angepasst und somit tiefer ausfallen als die heutigen Gebühren in Killwangen. Obwohl sich laut der Projektleitung «Zukunft der Gemeinden Killwangen und Spreitenbach» aus sachlichen und fachlichen Überlegungen eine Fusion rechtfertigen lässt, sind sich die Projektverantwortlichen sicher, dass die Frage nach dem Zusammenschluss viele Emotionen und Verlustängste vor allem aufseiten der Killwangener Bevölkerung auslösen wird. «Unser Ziel ist es, auf diese Emotionen und Fragen einzugehen und Spreitenbach sowie Killwangen zu vermitteln, dass sie nichts verlieren, sondern nur gewinnen», sagt Projektleiter Markus Leimbacher.

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