Von Background-Sängerin zur Solonummer: Killwangenerin veröffentlicht ihr erstes Musikalbum
Maja Doppler alias Maya Haze hat ihren Traum wahr werden lassen: Sie hat ihr erstes Album «Million» aufgenommen mit Unterstützung vom Aargauer Kuratorium.
Maja Doppler sitzt aufrecht im schwarzen Sessel. Auf dem Laptop neben ihr erklingen Klaviertöne. Mit dem Oberkörper wippt sie im Takt der Musik. Dann beginnt die 24-Jährige zu singen: Die kraftvolle und starke Stimme passt im ersten Augenblick gar nicht zu der schlanken Frau in der Nietenlederjacke.
Unter dem Namen Maya Haze hat die gebürtige Killwangenerin in den letzten zwei Jahren ihr erstes Musikalbum aufgenommen. Ab Mitte Mai wird das Debütalbum «Million» verkauft.
Singen aus Leidenschaft
Singen falle ihr leicht. «Ich glaube, ich habe gesungen, bevor ich geredet habe», sagt Maja Doppler und lacht. Sie streicht sich über das lange rote Haar. Dann schlendert die Künstlerin die Treppe hinunter in den Garten. Trotz Heuschnupfen möchte sie die Frühlingssonne etwas geniessen. Noch lebt die junge Sängerin bei ihren Eltern.
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Sichtlich stolz legt Maja Doppler ihr Musikalbum auf den Tisch.
Erst vor wenigen Tagen hat sie die CD erhalten. «Ich kann es gar noch nicht glauben, dass ich mein eigenes Album produziert habe», sagt Maja Doppler und beginnt zu strahlen.
Schönheit und Musik: Das ist ihr wichtig
Sie dreht die schwarze Hülle in der Hand hin und her. An ihrem rechten Arm blitzt ein Tattoo hervor: Zehn Stück habe sie am ganzen Körper.
Schnell wird klar, die Künstlerin legt Wert auf ihre äussere Erscheinung: Die Nägel sind schwarz lackiert, die Augen sorgfältig geschminkt. Denn Doppler ist eigentlich gelernte Kosmetikerin und Visagistin. In Stetten AG führt sie ihr eigenes Kosmetikstudio.
Neben der Musik sei ihr Schönheit und Pflege immer wichtig gewesen. Aber: «Nach der Schule wollte ich natürlich am liebsten direkt Musikerin werden.» Ihre Eltern waren von dieser Idee aber weniger begeistert.
Familie hat ihr Talent unterstützt
Die Eltern konnten Maja Doppler überreden, die Musikkarriere erst nach einer abgeschlossenen Lehre zu beginnen. Denn unterstützt wurde das Singtalent der Tochter im Hause Doppler immer. «Mein Vater ist leidenschaftlicher Hobbypianist.»
So durfte Maja Doppler bereits als Kind zusammen mit der älteren Schwester Gesangsunterricht nehmen. Noch vor der Pubertät standen die Doppler-Schwestern dann zum ersten Mal auf einer grösseren Bühne in Baden.
Während die Schwester die Gesangskarriere bald an den Nagel hängte und anfing zu tanzen, blieb Maja Doppler der Musik treu. Zusammen mit dem Vater und sechs weiteren Musikern gründete sie als Jugendliche eine Band.
Erste Band mit dem Vater
«Wir haben Coversongs an Festen und Hochzeiten gespielt.» Bis vor rund drei Jahren reichte das der Sängerin. Doch dann wollte Maja Doppler solo gehen: Maya Haze war geboren. «Ich wollte was Eigenes auf die Beine stellen.»
Selbstständig sein: Etwas, das Doppler bereits in ihrer Karriere als Kosmetikerin gemacht hat. Ihr erstes Studio hat sie noch mit dem Vater zusammen geführt; er ist beruflich als Fotograf tätig.
Doch auch hier wollte Maja Doppler ihren eigenen Weg gehen. «Ich bin ein Optimist, ich scheue Risiken nicht.» Nie aufgeben, dafür steht auch ihr Album «Million».
Mit einem Intro zur Solokarriere
Als Maya Haze trat Doppler solo an Hochzeiten und kleinen Open-Airs auf. Eher per Zufall kam sie dann vor rund zwei Jahren mit ihrem heutigen Produzenten in Kontakt. Sie sollte für einen Rapper ein Intro singen.
«Dieser Rapper ist heute mein Freund», sagt Doppler. Sie lächelt und stützt die Hände auf ihren Knien ab. Liebe auf den ersten Blick sei es aber nicht gewesen. «Wir fanden uns am Anfang gar nicht so cool.» Doch musikalisch passte es, das Projekt wuchs und so die Zuneigung zwischen den Sängern.
Dem Produzenten gefiel Maja Dopplers Stimme, sie erhielt eine Chance und durfte ihr eigenes Album aufnehmen. Doch wie genau entsteht ein Lied von Maya Haze? «Ich bekomme einen Beat, dann höre ich die Gesangsmelodie und erst zum Schluss schreibe ich einen Text dazu.»
Alles für die Musik
Themen für ihre Musik musste die Aargauer Künstlerin nie suchen. «Viele meiner Lieder entstanden ja in der Zeit, in der ich mit meinem Freund zusammengekommen bin, daher drehen sich viele um die Liebe.» Aber auch ein paar gesellschaftskritische Ansätze hat die Killwangenerin in ihren Liedern eingebaut.
In dem Album steckt viel Arbeit und Herzblut. Zwar hat die junge Sängerin finanzielle Unterstützung vom Aargauer Kuratorium erhalten, doch vieles hat sie selbst bezahlt.
«Ich denke, die Arbeitsaufteilung war halb-halb zwischen dem Kosmetikstudio und der Musik.» Aufgeben kam nie infrage: «Die Musik ist die grosse Liebe meines Lebens.»
Dafür hat die Sängerin gerne ihr Geld und ihre Freizeit geopfert. Bereits spielt die Killwangenerin ihre Songs an Auftritten; doch ein Konzert im Namen des Debütalbums ist noch nicht geplant.