«Das Letzte Wort»

Irene Hung- König, Redaktorin

Unfug, Sachbeschädigung, Ruhestörung oder Littering – als Höhepunkt ein abgefackeltes Auto in Spreitenbach. Die Vorkommnisse an Halloween, aber auch an Silvester in Spreitenbach 2023 schreckten auf. Schulleiter Roger Stiel erzählte an der Startveranstaltung des Projekts «Chance Spreiti – Initiative für ein gesundes Aufwachsen» – viel Negatives (S.10/11). Vonseiten der Schulsozialarbeit gibt’s die Erkenntnis, dass die Erziehung bachab gehe, die Kinder in den Familien die Chefs seien. Schliesslich weist die Leiterin Kindergärten darauf hin, dass die eingeschulten Kinder unselbstständig, wenig weit entwickelt und teils stark verhaltensauffällig seien. Und wenn die Fachfrauen der Mütter- und Väterberatung erklären, die ausserfamiliäre Betreuung müsse am besten ab Geburt, aber sicher vor dem dritten Lebensjahr starten, dann frage ich mich, weshalb?

Weshalb gelingt es den Müttern und Vätern nicht, oder nicht mehr, ihre Schützlinge auf den Kindergarten oder die Schule vorzubereiten? Kann man alles Schlechte dem Handy zuschreiben? Gut, wenn ich mir ansehe, wie der heutige Spaziergang mit Handy, Kind und Hund – genau in dieser Reihenfolge – aussieht, dann wundert mich dies nicht gross. Doch sprechen diese Eltern auch zu Hause nicht mehr mit ihren Kindern? Zeigen sie ihnen die «normalsten» Verhaltensweisen und Grenzen nicht mehr auf wie, dass man auch mal am Mittagstisch sitzen bleiben muss, sich nach dem Toilettenbesuch die Hände waschen und den anderen bei einer Diskussion ausreden lassen sollte?

Wo die Eltern als Vorbilder fehlen, von wem sollen die Kinder dies dann lernen? Dass Spreitenbach mit der Initiative startet, ist löblich. Ein Teilnehmer fand aber: «Schade, dass es ein solches Projekt überhaupt braucht.»

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irene.hung@chmedia.ch

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