Vierte Planungsphase läuft
Carlo Degelo, Leiter Verkehr beim Kanton, erklärt, wie der Partizipationsprozess im Gesamtverkehrskonzept abläuft.
Unter dem Titel «Gesamtverkehrskonzept (GVK) Raum Baden und Umgebung» wird die Planung zur zukünftigen Mobilität im Raum Baden in einem umfangreichen Partizipationsprozess durchgeführt. Gemäss Carlo Degelo, Leiter Verkehr des Departements Bau, Verkehr und Umwelt, geschehe der Prozess unter Einbezug der Gemeinden und der dort ansässigen Menschen mit einem ergebnisoffenen Ansatz und einem klar definierten Gestaltungsspielraum. Die Partizipation besteht aus den Gremien «Begleitgruppe» mit 20 Personen, einer Mobilitätskonferenz (ca. 180 Personen) und ergänzend für die breite Öffentlichkeit einer E-Partizipation mit einem Online-Tool. «Die Inputs aus Mobilitätskonferenz, Begleitgruppe und E-Partizipation haben keinen verpflichtenden, sondern einen empfehlenden Charakter. Sie können mithelfen, die Planerarbeit kritisch zu hinterfragen und zu ergänzen. Das Gesamtbild wird anschliessend der Behördendelegation vorgelegt; sie ist das strategische Führungsgremium des GVK Raum Baden und Umgebung», sagt Carlo Degelo. Nach Abschluss der Arbeiten gebe die Behördendelegation Empfehlungen zum weiteren Vorgehen und zu den nötigen Beschlüssen zuhanden des Regierungsrats, der Stadt- und Gemeinderäte sowie der Vorstände der Regionalplanungsverbände ab, führt Degelo weiter aus.
«Leistungsfähiger ÖV nötig»
Der von der IG LimmatMobil bearbeitete Bereich ist der öffentliche Verkehr mit Bahn (Tram) und Bus. Er ist eines von fünf Handlungsfeldern im GVK. «Die zukünftige ÖV-Erschliessung muss auf die Siedlungsentwicklung abgestimmt sein: Die bestehenden und die zukünftigen Wohn- und Arbeitsschwerpunkte brauchen einen zuverlässigen und leistungsfähigen ÖV», erklärt Carlo Degelo. Die dafür nötigen Flächen müssten freigehalten werden. Sie könnten dem Ausbau des Busverkehrs dienen und blieben aufwärtskompatibel für eine allfällig später zu realisierende Limmattalbahn. «In den Mitwirkungsgefässen des Partizipationsprozesses hat sich die IG LimmatMobil intensiv eingebracht. Ihre Ideen sind dort im Rahmen der definierten Mitwirkungsverfahren zum Teil aufgenommen und zum Teil verworfen worden. So konnten wertvolle Inputs in die Entwürfe des Planerteams aufgenommen werden.»
Aktuell laufe die vierte Planungsphase, in welcher die Planungsbüros Massnahmen über die Handlungsfelder «Bahn und Bus», «Fuss- und Veloverkehr», «Strassennetz und Betrieb» sowie «Mobilitätsmanagement» erarbeiten. Dazu gehöre auch die Leistungsfähigkeit der stark belasteten Verkehrsknoten – darunter der Schulhausplatz samt Brückenkopf Ost und Schlossbergtunnel.
In drei Mobilitätskonferenzen im Mai/Juni geht es darum, die Massnahmen zu diskutieren und danach optimal aufeinander abzustimmen. Die finale Online-Mitwirkung erfolgt ab dem 24. Juni bis zum 14. Juli. «Die ganze Bevölkerung ist dann wiederum eingeladen, sich zu den vom Planerteam erarbeiteten und in den Partizipationsgremien diskutierten Inhalten kritisch und konstruktiv einzubringen», erklärt Carlo Degelo.