Baum ab: So wird die gefährliche Weide gefällt
Aus Sicherheitsgründen wurde am Montag die Weide vor dem Gemeindehaus gefällt. Auf nicht ganz gewöhnliche Art: Es wurde Ast um Ast abgesägt.
Montagmorgen um halb sieben: Ein mobiler Baukran wird auf dem abgesperrten Parkplatz vor der Wiese an der Zürcherstrasse installiert. Lorenz Usteri von der Baumpflege und Spezialholzerei «hau-ab.ch» und sein Kollege Marcel Zürcher sind ebenfalls schon vor Ort.
Ausgerüstet mit Motorsägen, Beil, verschiedenen Seilen und Karabinern. Kurz vor halb acht macht sich Usteri am Kranseil fest und lässt sich an der Lasthalterkette über die rund zwanzig Meter hohe Weide hieven.
Ein paar Minuten später ertönt das Geräusch der Motorsäge: Usteri schneidet den ersten zehn Meter langen Ast ab. Am Seil hängend wird der Ast auf den Parkplatz gehievt und dort deponiert. Zürcher löst ihn vom Seil und zersägt ihn in grobe Teile. So geht es weiter und dauert rund drei Stunden, bis nur noch der Baumstunk steht.
Sturm hat Baum gespaltet
Der sichtlich erleichterte Usteri ist wieder auf dem Boden: «Es ist zum Glück alles gut gelaufen.» Die Baumfällung war wegen der Instabilität der rund 70 Jahre alten Weide aufwendig. Ein Sturm hatte im Winter einen grossen Spalt in den Baumstamm gerissen. Zudem war die Weide von einem Pilz befallen und wird schon seit Jahren mit einem Seil zusammengehalten.
Nachdem die Bau- und Planungsabteilung einen Hinweis erhielt, dass sich der Zustand des Baums verschlechtert hatte, liess sie zwei unabhängige Gutachten erstellen. Beide bestätigten den Befund. «Es bestand ein grosses Risiko, dass der Baum auseinanderbricht», sagt Max Caironi, Gruppenleiter des Werkhofs in Neuenhof.
Deshalb liess man ihn nun fällen. «Weil man nicht wusste, ob die Kronenankerung bricht, musste man Stück um Stück von oben nach unten entfernen», so der Baumspezialist Lorenz Usteri. Damit er nicht selber herunterfällt, falls der Baum beim Fällen auseinanderbricht, war er ebenfalls am Kranenseil gesichert.
Keine Ersatzpflanze geplant
Um halb elf ist dann klar: «Der Befund hat sich bestätigt. Der Wurzelball war in der Mitte komplett herausgefault, die Silberweide wäre irgendwann zusammengefallen.»
Eine Stockfräse fräste den Rest der Baumwurzel heraus und um 16 Uhr ist die Wiese leer. Und so bleibt sie vorerst auch. «Im Moment wird nur das Loch mit Erde gefüllt. Es ist keine Ersatzpflanzung geplant, da im Zusammenhang mit weiteren Planungen im Bereich des Zentrums auch der Zentrumspark mittelfristig neu gestaltet werden soll», so Caironi.