Bedürfnis nach Kultur soll abgeklärt werden
Neuenhof findet keine Nachfolge für die Kulturkommission. Der Gemeinderat sucht mit den kulturell tätigen Vereinen das Gespräch und versucht abzuklären, wie das Bedürfnis nach Kultur in der Gemeinde aussieht.
Seit mehr als 20 Jahren unterstützt die Kulturkommission das kulturelle Leben der Gemeinde und organisiert zahlreiche Anlässe, die der Bevölkerung die Möglichkeit bieten zusammenzukommen. In den letzten Jahren hat sich jedoch das kulturelle Bedürfnis in Neuenhof gewandelt. «Das Interesse an kulturellen Veranstaltungen der Gemeinde ist gesunken und immer weniger Gäste besuchen die von der Kommission durchgeführten Anlässe», sagt die bisher zuständige Gemeinderätin Petra Kuster Gerny. Nicht einmal Auftritte von bekannten Künstlern, wie beispielsweise Charles Lewinsky im Jahr 2014, hätten grossen Anklang gefunden. Dies rühre vor allem daher, dass das Angebot in der Region sehr vielseitig sei. Ebenso spielten die Nähe zu Zürich und die Spontanität der Leute eine Rolle, erklärt sich Kuster das Ausbleiben der Zuschauer. Obwohl die Kulturkommission immer wieder öffentlich und privat Werbung gemacht habe, sei das Interesse gering gewesen. Das heutige kulturelle Angebot scheine nicht mehr zeitgemäss zu sein, so Kuster. Diese Entwicklung sei weder für die auftretenden Künstler noch für die Mitglieder der Kulturkommission befriedigend, sagt die Gemeinderätin. Aus diesem Grund möchten die Kommissionsmitglieder Erika Bader, Marianne Schwager, Manfred Lützow und Ruth Werner ihr Engagement per Ende 2015 beenden.
Da sich keine Nachfolger finden, will der Gemeinderat eine Grundsatzdiskussion starten. «Es geht darum, zu klären, wie es für Neuenhof kulturell weitergehen soll und was die Aufgaben der Gemeinde sind», sagt Gemeinderat Marco Hürsch, der mit seinem Eintritt in den Gemeinderat das Ressort übernommen hat. Er wird am 22. Oktober am Vereinskartell die Vereine über das Problem informieren und sie in die Grundsatzdiskussion miteinbeziehen. Es zeichne sich ab, dass der Gemeinderat die bestehenden Veranstaltungen und Anlässe pflegen möchte. «Wir wollen keine neuen, zusätzlichen Angebote fördern, sondern uns auf Bestehendes konzentrieren», verrät Hürsch. Das kulturelle Leben und Angebot in Neuenhof wird somit einem Wandel unterzogen werden, wie genau sich dieser Wandel manifestieren wird, bleibt vorerst noch offen.